Löwenfelsen Sigiriya oder doch lieber der Pidurangala Felsen?
Deshalb stellt sich für viele Sri Lanka Touristen folgende Frage: Möchte ich auf den berühmten Löwenfelsen Sigiriya klettern oder reicht mir die preiswertere und weniger bekannte Alternative, der Pidurangala Felsen?
Sowohl der Pidurangala Felsen als auch Sigiriya liegen im beliebten Kulturdreieck Sri Lankas. Was hat es mit diesem Kulturdreieck auf sich? Im Zentrum Sri Lankas gelegen, erstreckt sich das kulturelle Dreieck von Kandy (im Süden) bis nach Anuradhapura (im Norden) und Polonnaruwa (im Osten). Diese Region beherbergt fünf der insgesamt sechs Weltkulturerbestätten Sri Lankas. Genau in der Mitte liegt Sigiriya, eine Palastanlage und Felsenfestung, die auf einem Monolithen thront. Bevor man die Festungsanlage oben auf dem Berg erreichte, passierte man eine riesige Löwenskulptur, welcher der Felsen seinen Namen verdankt.
Nicht nur der kulturellen Wert des Lion’s Rock macht den Felsen so interessant. Auch sein Anblick ist unvergleichlich. Imposant ragt er aus dem Dschungel rings um ihn herum auf und präsentiert stolz die auf ihm errichtete Festung. In nur wenigen hundert Metern Entfernung liegt der Pidurangala Rock. Es gibt keinen besseren Blick auf den Löwenfelsen als von dort aus. Die gigantische Aussicht auf den Löwenfelsen macht den Pidurangala Rock zu einer guten Alternative zu Sigiriya.
Um es gleich vornweg zu nehmen: Während unserer Zeit in Sri Lanka haben wir beide Felsen bestiegen. Den Pidurangala Rock und den Löwenfelsen Sigiriya! Deswegen können wir jetzt für dich das beste Fazit ziehen.
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
Der Pidurangala Felsen – Eine unterhaltsame Kletterpartie
Die Wanderung beginnt damit, dass wir unsere Schuhe ausziehen müssen. Wer den Pidurangala Felsen erklimmen möchte, der hat zunächst den buddhistischen Tempel Pidurangala Viharaya zu passieren. Der übrigens aus einer wunderschönen, weitläufigen Anlage besteht. Wenn Du also etwas mehr Zeit im Gepäck hast, guck dich unbedingt ein wenig um.
Im Tempel kaufst Du auch gleich das Ticket für den Pidurangala Felsen. Hinter einem kleinen, unscheinbaren Fenster, sitzt ein freundlicher Einheimischer und kassiert für den Weg. Pro Person kostet das 500 LKR, was umgerechnet 2,50€ sind. Zum Vergleich: Für Sigiriya werden fast 30€ pro Kopf verlangt!
Der Aufstieg dauert eine gute halbe Stunde. Zunächst laufen wir durch dichten Wald, entlang grauer, hochaufragender Felsmauern. Die steilen und mitunter etwas unwegsamen Treppen bringen uns ziemlich ins Schwitzen. Bei dem heißen Wetter auch kein Wunder! Alles in allem ist der Weg aber absolut machbar. Weder musst Du ein durchtrainierter Bergsteiger sein, noch erwarten dich gruselige Abhänge. Nur mit einem Kinderwagen oder kleinen Kindern sollte man die Sache besser sein lassen!
Irgendwann lichten sich die Bäume und wir finden uns plötzlich umgeben von gleißendem Sonnenschein und blauem Himmel. Unter uns erstreckt sich eine endlose grüne Weite. Einfach atemberaubend! Weit kann es nun nicht mehr sein!
Entlang der Strecke verteilt siehst Du immer wieder buddhistische Glaubenszeichen. Der am Fels liegende Buddha beim ersten Ausblickspunkt ist uns besonders in Erinnerung geblieben.
Das letzte Viertel des Aufstiegs ist die größte Herausforderung! Hier muss tatsächlich ein klein wenig geklettert werden, aber das hält sich alles völlig im Rahmen und ist auch für höhenängstliche Personen kein Ding der Unmachbarkeit. Nach maximal fünf Minuten von Stein-zu-Stein hechten, hangeln wir uns das letzte steile Stück nach oben und ohhh, was uns da erwartet, lässt sich mit Worten nur schwach ausmalen: Wir stehen auf einer breiten Felsplattform. Vor uns nichts als Natur! Wir sehen grüne Wälder, weite Flächen und ganz am Horizont sogar die Berge. Und mittendrin, fast zum Greifen nah… Er natürlich! Der atemberaubende Löwenfels Sigiriya! Der Monolith hat eine unbeschreibliche Ausstrahlung. Die besondere Form, seine herausragende Statur in der weiten Ebene und die kulturelle Bedeutung….! Das alles macht seinen Anblick so magisch, mystisch und einmalig. Wir setzen uns auf den aufgewärmten Steinboden und lassen die Aussicht auf uns wirken. In der Ferne erahnen wir die Menschenschlangen, wie sie sich gemächlich die engen Stufen und Wege nach oben schieben.
Dass der Pidurangala Felsen noch ein „Geheimtipp“ ist, können wir übrigens nicht unterschreiben. Ja, er ist weniger besucht als Sigiriya, aber das ist auch schon so gut wie alles. Wir sind fast eineinhalb Stunden dort oben geblieben und haben den Ausblick genossen. Allein waren wir höchstens mal für fünf Minuten. Ansonsten waren immer mindestens eine Hand voll anderer Personen um uns herum. Einmal sogar eine ganze Schulklasse!
Unser Aufstieg auf den Lion’s Rock Sigiriya
Lange haben wir überlegt, viel diskutiert und sind uns irgendwie nicht so richtig einig geworden. Erkunden wir den Löwenfels nun ebenfalls oder besser doch nicht? Eigentlich sind wir wahnsinnig neugierig und wollen unbedingt wissen, was sich dort oberhalb der steinernen Löwentatzen denn wirklich befindet. Ist es so toll wie alle sagen? Das, was uns zum Zweifeln bringt, ist zugegeben einzig und allein der Preis! Schlange stehen, Treppen und Touri-Massen, das alles sind wir bereit in Kauf zu nehmen, doch 30€ für den Aufstieg zu bezahlen und das gleich zweimal… hmm! Unser Budget ist knapp bemessen, da sprengen 60€ für eine einzige Sehenswürdigkeit den Rahmen stark.
Letztendlich, wie sollte es auch anders sein, siegt natürlich die Neugier. Diesen UNESCO-gekrönten Felsen können wir uns einfach nicht entgehen lassen!
Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg. Umso früher man da ist, umso kürzer sind die Schlangen, heißt es. Das werden wir ja sehen. Mit knirschenden Zähnen bezahlen wir die Tickets und machen uns ohne große Umwege an den Aufstieg. Wir sind definitiv nicht die einzigen! Mit uns beginnen unzählige andere Reisende und Einheimische ihren Tag hier am Löwenfelsen.
Gleich wenn man das Sigiriya Gelände betritt, sieht man die ersten Wasserbecken und die restaurierten Gärten. Einst befand sich hier unten eine florierende Stadt. Heute braucht man einiges an Fantasie und Vorstellungsvermögen, um sich in die guten alten Zeiten hinein zu versetzen.
Man könnte endlos durch das Gelände streifen ohne den Felsen überhaupt zu betreten und es würde einem nicht langweilig werden. Zu bewundern gibt es alte Pavillons, eine Klosteranlage und abgelegene Höhlen.
Trotzdem entscheiden wir uns als allererstes den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Schließlich wollen wir nicht von den baldigen Besucherwellen eingeholt werden. Schon jetzt hat sich eine lange Schlange am ersten Kontrollpunkt gebildet. Hier stehen alle, die die berühmte Malerei der Wolkenmädchen bewundern wollen. Fotos davon sind übrigens streng verboten!
Es dauert bestimmt zwanzig Minuten bis wir das Tor passieren. Zum Glück warten wir den größten Teil der Zeit im Schatten. Dann haben wir uns genug die Beine in den Bauch gestanden und es geht endlich weiter. Hinter Metallgittern windet sich eine enge, spiralförmige Treppe nach oben. Bald stehen wir in einem schmalen Raum, dessen Decke der gewölbte Fels ist. Die Malereien sind zwar ganz nett, unbedingt sehen hätten wir sie aber nicht müssen. Mensch, was sind wir für Kulturbanausen!
Anschließend stapfen wir die Wendeltreppe wieder nach unten und beginnen mit dem restlichen Stück des Aufstiegs. Fest verankert an den hohen Felswänden geleiten uns Betonwege gemächlich hinauf. Der Panoramablick ist schon jetzt einzigartig. Immer wieder stoppen wir und genießen einfach die Idylle. Seit den Wolkenmädchen-Malereien ist es sehr viel ruhiger und leerer geworden. Die Menschen haben sich gut über den Weg verteilt. Erst an der nächsten engeren Treppe kommt es wieder zu einem kleinen Rückstau. Dieses Mal geht es aber viel schneller. Wir müssen kaum warten.
Etwas außer Atem erreichen wir die Löwentatzen. Bis hierher haben wir – grob geschätzt – eine Stunde gebraucht. Dieser Part des Felsen gefällt uns besonders gut. Die riesigen Löwenfüße sind für uns das wahre Meisterwerk von Sigiriya und markieren den Beginn des letzten Wegabschnitts. Von hier trennen dich nur noch einige Dutzend Treppen von deinem Ziel.
Genau wie beim Pidurangala Felsen ist auch auf dem Sigiriya Rock das letzte Stück das härteste. Heute meldet sich zudem auch noch die Höhenangst zu Wort! Das metallene Geländer entlang der Stufen gibt zwar ein bisschen Sicherheit, doch ein richtig wohliges Gefühl kommt nicht auf. Keine Sorge, Runterfallen ist so gut wie unmöglich, aber wenn Du dich in der Höhe nicht wohl fühlst, kostet dich der letzte Abschnitt trotzdem ein klitzeklein wenig Überwindung. Zu deinem Trost: Es geht ganz schnell vorbei! Ein zwei bange Blicke und zwei drei unangenehme Grummler im Magen und das war es dann auch schon. Es ist vollbracht. Wir sind oben! Wir haben den Löwenfelsen erklommen!
Stolz sehen wir uns um. Prachtvoll ist es hier oben! Die Ruinen der ehemaligen königlichen Felsenfestung strahlen noch heute eine stille Würde aus. Etwas geschafft und mit Schweißperlen auf der Stirn lassen wir uns erst einmal im Schatten nieder. Was für ein Erlebnis! Schon um des Aufstiegs willen hat es sich gelohnt.
Nach einer kurzen Erholungspause hält uns nichts mehr und wir unterziehen die Anlage einer ausführlichen Begutachtung. Die historischen Gebilde sind meisterhaft. Einige Teile sind noch gut genug erhalten, um die die groben Züge der alten Strukturen zu erahnen. Vor allem die Bauten etwas ab vom Schuss haben es uns angetan. Wer nicht da bleibt, wo alle anderen sind, hat die Festung zeitweilig ganz für sich. Ein Highlight ist der winzige Teich am untersten Punkt der Anlage. Dort empfängt uns eine erholsame Stille und wir bewundern die dicken Blätter der Wasserrosen, die auf der Oberfläche dahinschwimmen.
Vergiss auch nicht den Blick mal zur Seite zu richten. Die Sicht vom Lion’s Rock ist natürlich nicht vergleichbar mit der auf dem Pidurangala Felsen, aber fotogen ist die sattgrüne Natur aus dieser Perspektive allemal.
Pro Sigiriya Löwenfelsen
- UNESCO-gekrönt
- Löwentatzen
- Einzigartige Ruinenfestung
- Wichtige Sehenswürdigkeit in Sri Lanka
- Unvergessliches Erlebnis
- Riesige geschichtsträchtige Anlage (auch die alte, verfallene Stadt am Fuß des Felsens ist im Eintrittspreis inbegriffen)
Pro Pidurangala Felsen
- Viel günstiger als der Löwenfelsen: kostet nur 2,50€!
- Einmaliger Blick auf den Sigiriya Felsen
- Einfacher und kurzer Aufstieg
- Weniger Touristen
- Keine Warteschlangen
- Buddhistischer Tempel ist im Preis inbegriffen und die Malereien sind unserer Meinung nach noch schöner als die Wolkenmädchen in Sigiriya
Fazit: Sigiriya oder Pidurangala Felsen? Was denn nun?
Ach Mist, wir haben dir ja eine Empfehlung versprochen. Warum machen wir sowas nur?! Entscheidungen fallen uns doch immer so schwer! Also gut, sprechen wir mal Klartext: Am besten machst Du tatsächlich beides. Die zwei Felsen ergänzen sich wirklich perfekt. Einmal hast Du den unvergesslichen Ausblick auf Sigiriya (am Pidurangla Felsen) und dann gibt es da noch diese wundersame Felsenstadt auf einem Berg, der uns irgendwie an den Machu Picchu denken lässt. Wir hätten nichts davon verpassen wollen.
Falls Du von uns eine „richtige“ Entscheidung verlangst, weil Du keinesfalls beide besuchen willst, dann sagen wir dir Folgendes: Das Ganze hängt davon ab, was Du dir erwartest. Hast Du ein reges Interesse am Sigiriya Rock an sich? Fasziniert er dich und Du willst einfach ein schönes Foto von dort mit nach Hause nehmen? Dann ist der Pidurangala Rock genau das Richtige für dich. Oder bist Du ein Fan von historischen Gebäuden und möchtest eine der wichtigsten Kulturstätten von Sri Lanka kennenlernen? Nun ja, in diesem Fall wird es der Löwenfels selbst!
INFOBOX
Wo komme ich am besten unter? Die meisten übernachten im nahegelegenen Habarana. Dort findest Du Unterkünfte für jedes Budget. Wir selbst haben in Polonnaruwa genächtigt. Polonnaruwa liegt etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit entfernt.
Was bietet das kulturelle Dreieck sonst noch? Der Felstempel & der goldener Tempel von Dambulla, die Elefantenstraßen, Kandy sowie die antiken Königsstädte Anuradhapura und Polonnaruwa!
Lies auch Folgendes:
1 KOMMENTAR
Ich schreibe nicht gerne viel. Ihr macht das Super. War schon 8 mal in Sri Lanka aber hier noch nicht.
Liebe Grüße Thomas