Wandern am Königssee – neun Stunden auf dem Jenner
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
Anfahrt & Parken
Startpunkt für deine Wanderung ist Schönau am Königssee. Dort kannst Du dein Auto auf einem der unzähligen Parkplätze zurücklassen, während Du deine eigenen Füße auf den Berg hinauf bemühst! Für ein Tagesticket auf dem Parkplatz 1 haben wir 5€ gezahlt!
Jenner Seilbahn
Du musst nicht unbedingt den kompletten Berg aus eigener Kraft erwandern. Von Schönau am Königssee aus gibt es eine Seilbahn, die dich fast direkt bis auf den Gipfel geleitet. Lediglich fünf Minuten Fußmarsch zum höchsten Aussichtspunkt bleiben für dich übrig!
Die Jenner Seilbahn führt über eine Mittelstation, an der man zu- und aussteigen kann. Es bleibt insgesamt dir überlassen, welche Abschnitte Du zu Fuß oder per Seilbahn zurücklegst. Die Tickets sind flexibel buchbar. Denke nur unbedingt daran dich bei der Kassenstation im Tal zu informieren, wann die Kassen an der Mittel- und Bergstation schließen. Als wir gegen 17 Uhr einen kurzen Zwischenstopp an der Mittelstation einlegten, waren die Vorhänge am Kassenhaus bereits heruntergelassen.
Mögliche Seilbahn Variationen:
- Fahre von der Talstation zur Mittelstation und laufe zu Fuß zum Gipfel. Anschließend bleibt es dir überlassen, ob Du den Rückweg zur Mittelstation schaffst oder direkt an der Bergstation in die Seilbahn einsteigen willst!
- Wandere von Schönau am Königssee bis ganz nach oben und nutze die Seilbahn für den Weg nach unten! Natürlich wäre es auch möglich von unten nach oben zu fahren und den Weg ins Tal zu Fuß zu laufen, aber davon wollen wir dir ganz klar abraten. Der Weg zurück nach Schönau ist häufig und über lange Etappen äußerst steil und kiesig. Aufgrund des rutschigen Untergrunds geht das mit der Zeit ganz schön in die Knie. Wer kann, der erspart sich das!
- Diese Möglichkeit wählen bestimmt 70% (reine Schätzung) der Jenner-Besucher: Sowohl hoch als auch runter mit der Seilbahn! Oben kurz die frische Bergluft genießen, sich auf der Hütte durchschlemmen und anschließend die wenigen Treppen zur Massenversammlung am Gipfel erwandern. Das macht die restlichen Wanderwege dafür allerdings erfreulich leer!
Tipp: Du willst dir das Seilbahnticket sparen, hast aber keine Lust den kompletten Weg hinauf auf den Jenner zu laufen? Kein Problem, einen Teil der Etappe kannst Du auch mit dem Auto zurücklegen. Der Hinterbrand Parkplatz ist nur gut einen Kilometer von der Mittelstation entfernt. Und wie der Begriff Mittelstation so schön besagt, sparst Du dir mit dieser Aktion die Hälfte des Fußweges.
Wandern vom Königssee hinauf auf den Jenner
Uns persönlich sind Seilbahnfahrten meist zu teuer. Außerdem sind lange Wanderungen wie gemacht, um zur Ruhe zu kommen, die eigene Ausdauer zu trainieren und die Natur zu genießen. Also nichts wie los!
Einfach läufst du knapp 8 Kilometer. Hoch und runter sind es dann also ingesamt fast 16 Kilometer, die Du zu bewältigen hast! Für die komplette Wanderung, inklusive Pausen haben wir neun Stunden gebraucht! Bestimmt 80% der Wanderung verläuft auf breiten Kieswegen.
Hinweg: Startpunkt ist wieder die Jenner Talstation in Schönau. Von da aus folgst Du den gelben Wanderschildern immer in Richtung „Jenner“/„Königsbachalm“. Da sollte eigentlich nichts schief gehen. Hinweis: Aktuell stehen an manchen Wegabschnitten noch die Hinweisschilder, dass die Wanderung zum Jenner aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt sei. Wir sind jedoch auf keinerlei Sperrung gestoßen.
Schon die ersten Schritte bringen einen ordentlich ins Schwitzen. Nachdem Du den Ort hinter dir gelassen hast, bist Du auf breiten Kieswegen unterwegs, die dich durch den schattigen Wald geleiten. Trotzdem: Die Steigung ist nicht definitiv nicht von schlechten Eltern und vor allem fast permanent gegeben. Es braucht immer mal wieder ein zwei Flüche zwischendurch, um dem Weg wieder positiv gegenüberzutreten. Unsere Beine haben sich ziemlich schnell mit einem nachdrücklichen Dauerziehen zu Wort gemeldet. Wir sind wohlgemerkt aber auch nicht die geübtesten Tourengänger. Ein wirklich trainierter Wanderer, der lacht sich höchstwahrscheinlich heimlich ins Fäustchen, wenn er das hier liest.
Die Königsbachalm ist unglaublich idyllisch und ein perfekter Ort, um eine kurze Kraftpause einzulegen. Kühe entspannen auf den saftig grünen Wiesen, fröhliches Gemurmel dringt von den Tischen hinüber und im Hintergrund plätschert – wie meditativ – ein dünnes Bächlein.
Anschließend geht es noch steiler weiter als zuvor. Immer noch auf Kieswegen. Jetzt aber mit etwas weniger schattenspendenden Bäumen. Maximal eine Stunde später gelangst Du an eine Kreuzung. Geradeaus geht es zur Berggaststätte Schneibsteinhaus und nach links ist der Jenner ausgeschrieben. Hier hast Du die Qual der Wahl. Wenn Du auch die restliche Strecke auf Kieswegen zurücklegen willst, folge dem Weg geradeaus und Du erreichst die Bergstation über einen breiten Bogen. Unserer persönlichen Einschätzung nach, ist das wohl ein kleiner Umweg.
Biegst Du stattdessen nach links ab, findest Du dich nur wenig später auf einer großen grünen Almwiese wieder. Mehr oder weniger in Steigformat geht es in engen Serpentinen die Wiese hinauf. Umso höher Du kommst, umso steiler und abschüssiger wird es. Du solltest aber wissen, dass uns auf dem Weg unzählige Eltern mit Kindern begegnet sind. Es ist also auf jeden Fall machbar! Julia gehört eindeutig zur Fraktion der höhenängstlichen Menschen, aber auch sie hat die Etappe problemlos bewältigt. Wir wollen unbedingt noch erwähnen, dass dieser Wiesensteig für uns zu den schönsten Abschnitten der kompletten Wanderung gehört. Nach ca. einer Stunde „Wiesen-Climbing“, bist Du endlich an der Bergstation angekommen. Von dort aus sind die Schritte zum Gipfel wirklich überschaubar.
Am Gipfel selbst siehst Du zum ersten Mal wieder, dass Du dich in der Nähe eines Sees befindet. Der Königssee glitzert in zartem türkisblau fröhlich zu einem hinauf. Dennoch haben wir es nicht lange auf dem Gipfel ausgehalten. Der Besucherandrang war uns einfach zu heftig. Corona-bedingte Abstandsregeln scheinen dort oben sogar noch weniger zu zählen als man es vom Einkaufen gewohnt ist. Scheinbar hat die Luft auf dem Jenner virenbekämpfende Superkräfte!
Rückweg: Uns war es wichtig auf dem Weg zurück zum See nicht die gleiche Strecke laufen zu müssen. Deshalb sind wir vom Gipfel aus den Schildern zur Mittelstation gefolgt und von der Mittelstation ging es anschließend ziemlich direkt hinunter ins Tal. Zwischen Berg- und Mittelstation verkehrst Du hauptsächlich auf breiten Kieswegen. Nach der Mittelstation gelangst Du relativ bald auf eine befahrene Asphaltstraße. Hier ist die Beschilderung an einer Stelle unglaublich schlecht geregelt. Achte am Gasthof Vorderbrand darauf, dass die Strecke nicht weiter entlang der Asphaltstraße führt, sondern knapp unter dem Gasthaus ein dünner Pfad durch eine Wiese abgeht. Danach wanderst Du lange Zeit noch ungefähr eine weitere Stunde durch einen ruhigen Waldabschnitt mit lauschigen Bachläufen, bis Du schließlich wieder in Schönau ankommst.
Wer möchte, dem stehen zwei Alternativrouten für den Abstieg zur Verfügung. Die erste ist ein Steig, der Schwierigkeitsstufe rot (siehe Abschnitt Schwierigkeitsgrad), der dich so direkt wie möglich zur Mittelstation hinunterführt. Er verlässt ungefähr nach der Hälfte der Etappe zwischen Berg- und Mittelstation den Kiesweg nach rechts.
Die zweite Variationsmöglichkeit ist der Treppenweg, der knapp nach der Jenner Mittelstation beginnt. Er soll wohlgemerkt, aber ziemlich steil sein, deshalb haben wir ihn auch nicht ausgetestet. Das hätten unsere müden Füße uns nun wirklich nicht mehr zu verzeihen gewusst.
Schwierigkeitsgrad
Rund um Berchtesgaden sind die Wanderwege nach der DAV Klassifizierung gekennzeichnet. Es beginnt bei gelb, geht über blau und rot bis nach schwarz. Unsere Route auf den Jenner führt fast ausschließlich auf blauen Routen entlang. Blau bedeutet, dass es mal etwas steiler werden kann, aber keine absturzgefährdeten Etappen dabei sind. Hast Du also genügend Kondition, Ausdauer und Biss, um einen ganzen Tag auf deinen eigenen Füßen zu verbringen, sollte dich nichts von dieser Bergbesteigung abhalten. Am Abend danach wirst Du jedoch ordentlich merken, was Du da geleistet hast.
Die von uns aufgeführten Abkürzungen bringen allerdings mitunter rote Abschnitte mit sich. Wer eine solche Route wählt, der muss absolut trittsicher, schwindelfrei und am besten schwindelfrei sein. Dass Wanderschuhe angebracht sind, müssen wir ja wohl nicht extra erwähnen, oder? Keiner hat etwas davon, wenn Du dich als ungeübter Wanderer überforderst und in Gefahr begibst.
Hütten auf dem Jenner
Auf dem Jenner gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Am beliebtesten ist mit Abstand die Hütte an der Bergstation. Aber auch die restlichen Hütten entlang des Weges erfreuen sich reger Beliebtheit. Die kleineren Hütten haben mitunter nicht allzu viel Auswahl, aber gerade die Gastronomie an den Seilbahnstationen bietet fast alles, was das Bergherz begehrt!
Natürlich kannst Du auch deine eigene Verpflegung im Rucksack mit dabei haben. So machen wir das immer. Wenn uns dann allerdings eine Hütte entlang des Wegs besonders überzeugt, sagen wir zu einer entspannten Rast natürlich auch nicht nein. Am liebsten mit einem herrlichen Kaiserschmarrn oder anderem schmackhaften Bergschmaus. Ein netter Nebeneffekt: Selbst wenn die Hütte, bei der man einkehren wollte, unerwartet geschlossen hat, verhungert man nicht am Berg. An genügend Wasser solltest du natürlich auch denken! Versteht sich von selbst.
WC/Sanitäranlagen
Sowohl die Hütten als auch die Seilbahnstationen bieten – fast alle – frei zugängliche Sanitäranlagen. Vor allem die Toiletten an den Seilbahnstationen glänzen vor Sauberkeit. Auf den Hütten jedoch geht es schon mal etwas einfacher zu.
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