Mit der Seilbahn auf den Herzogstand oder doch lieber wandern?

Auf zum Herzogstand – freu dich auf einen Bergtag, der keine Wünsche offenlässt. Der Herzogstand ist ein beliebter Berg für Halbtages- und Tagestouren in Oberbayern. Mit stolzen 1731 Höhenmetern ragt er nordwestlich des Walchensees gen Himmel auf. Sein Nachbar, der Jochberg, erfreut sich übrigens einem ähnlichen Bekanntheitsgrad. Beide Berge zählen zu den populärsten Wanderspots südlich von München.

1. Herzogstandbahn Parkplatz

Direkt neben der Talstation der Herzogstand Seilbahn befindet sich ein großer Parkplatz. Man zahlt dort eine Tagesgebühr, hat dafür aber keine Scherereien, was die Parkplatzsuche angeht. Am Walchensee sieht es damit nämlich recht mau aus. Vor allem im Sommer, wenn die Hauptbesuchermassen anströmen. Wer also die Herzogstandbahn nehmen oder den Berg per Steig erwandern möchte, der stellt sein Auto am besten dort ab.

Diejenigen jedoch, die über die Forststraße, den sogenannten Reitweg, zum Gipfelkreuz wandern, parken besser oberhalb des Ortes Urfeld. Dort gibt es mehrere, sogar kostenlose Parkmöglichkeiten, die aber im Sommer sowie fast ganzjährig am Wochenende frühzeitig vollgestellt sind. In Urfeld selbst finden sich einige kostenpflichtige Alternativen.

 

2. Tipps zur Herzogstand Seilbahn

Die Herzogstandbahn bringt dich nicht komplett auf den Gipfel. Sie erreicht nur eine vorgelagerte Anhöhe neben der Herzogstandhütte, von wo aus du noch ca. 25 Minuten bis zum Aussichtspavillon brauchst. Trotzdem sparst du dir natürlich einiges an Zeit und einen anstrengenden Fußmarsch, wenn du die Seilbahn nimmst. Außerdem sind die Ausblicke aus der Kabine über den See einfach genial. Wer beispielsweise nicht so gut zu Fuß unterwegs ist oder mit sehr kleinen Kindern auf den Herzogstand möchte, für den ist die Seilbahn eine klasse Option. Allen anderen empfehlen wir zumindest den Aufstieg selber zu bewältigen und maximal auf dem Rückweg von der Seilbahn Gebrauch zu machen.

 

3. Wanderung auf den Herzogstand

Wandern auf dem Herzogstand macht großen Spaß. Für jeden Geschmack und Wandertyp ist etwas dabei. Wer eher gemütlich unterwegs ist, der ist mit dem Reitweg bestens bedient. Und für all die Wanderer, die gerne ein wenig über Stock und Stein kraxeln, gibt es einen wunderschönen Steig von der Talstation aus.

Herzogstand Steig

Dauer: 2:45h (einfach)

Gleich neben der Talstation startet ein schöner Steig auf den Herzogstand. Dieser erfordert einen gewissen Grad an Kondition und Trittsicherheit, ist aber auch für wenig trainierte Wanderer durchaus machbar.

Der Steig führt zunächst längere Zeit durch ein schattiges Waldstück. Teilweise ist der Weg hier schon recht steil und du wirst mit Sicherheit direkt ins Schwitzen geraten. Bald nachdem sich der Wald lichtet, wird es zu den Seiten hin mitunter etwas abschüssiger. Einige wenige Abschnitte sind sogar mit einem Seil ausgestattet. Hier besteht die Möglichkeit, sich mit einem Klettergurt zu sichern. Wir selber hatten keinen im Gepäck und ihn auch nicht vermisst. Wer an steilen Stücken unsicher ist, sollte sich diese Option allerdings unbedingt offen halten. In einer kleinen Kurve führt der Weg anschließend weiter nach oben und endet letztlich direkt unterhalb der Herzogstandhütte.

 

 

 

 

 

 

Zusammengefasst besteht der Steig aus mehreren steilen Etappen sowie ein paar Streckenabschnitten, die stark höhenängstlichen Personen etwas an die Nieren gehen könnten – nicht jede davon ist gesichert. Pauschal lässt sich in Sachen Höhenangst keine klare Empfehlung aussprechen, für wen der Steig geeignet ist und für wen nicht. Jedoch hat Julia, die in den Bergen leicht bis mittelstark unter Höhenangst leidet, die Wanderung fast problemlos gemeistert.Vielleicht hilft die folgende Einschätzung: Wer in der Lage ist auch mit Angst im Bauch einen etwas abschüssigeren Abschnitt zu meistern, der wird höchstwahrscheinlich mit dem Herzogstand Steig klarkommen. Die Anzahl der unangenehmen Momente ist auf dieser Wanderung doch recht begrenzt. All diejenigen, deren Gehirn in solchen Augenblicken jedoch komplett in den Panikmodus umschaltet, die sollten zur eigenen Sicherheit lieber den Forstweg nach oben nehmen.

 

 

Wichtig: Im Winter, wenn Schnee liegt, sollte man den Steig nur gehen, wenn man absolut trittsicher ist und über eine geeignete Ausrüstung für vereiste Stellen verfügt.

Über den „Königlichen“ Reiterweg auf den Herzogstand

Dauer: 2:30h (einfach)

Der Reitweg startet oberhalb von Urfeld im Wald. Es handelt sich um einen breiten Forstweg ohne besonderen Schwierigkeitsgrad. Die Steigung ist von Zeit zu Zeit recht heftig, aber die Mühe lohnt sich. Einen großen Teil der Wanderung befindest du dich im Wald und nur selten bieten sich dir Momente der Aussicht.

 

Unser Rundweg

Wir selbst haben den Herzogstand in einer ausgedehnten Rundwanderung erkundet. Für den Hinweg hatten wir den Steig auserkoren und die kleine Herausforderung auch sehr genossen. Da er uns aber an machen Stellen etwas zu steil und rutschig – es lag stellenweise schon etwas Schnee – erschien, um ihn auch runterwärts sicher zu gehen, sind wir für den Rückweg auf die Forststraße umgestiegen. Das hatte zwar zur Folge, dass wir dann von Urfeld aus noch einige Kilometer am See entlang zurücklaufen mussten, um zu unserem Parkplatz zu gelangen. Das hat uns aber nicht gestört. Für uns war das eine wunderbare Rundwanderung, die perfekt zu unserem Können gepasst hat.

4. Aussichtspavillon

Egal ob du den Reitweg läufst, den Steig oder ob du mit der Seilbahn auf den Berg fährst – das letzte Wegstück ist für alle gleich. Vom Herzogstandhaus aus führen ausschweifende Serpentinen entlang einer steilen Bergflanke in ca. zwanzig Minuten zum Gipfelkreuz. Nach fünf weiteren Minuten erreichst du den berühmten Aussichtspavillon. Dieses Wegstück ist auch für nicht-schwindelfreie Wanderer bestens geeignet und der Ausblick von da oben haut garantiert jeden Bergfan von den Socken. In einem fast 360° Panorama Rundumblick glitzern dir nicht nur der Walchensee und der Kochelsee entgegen, du blickst auch auf die schönsten Berggipfel der Region.

 

 

 

 

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