Unsere Jochberg Wanderung – Perfekter Tagesausflug für Solowanderer, Paare und Familien im Voralpenland
Hinweis: Die Erstellung dieses Artikels wurde im Rahmen einer Kooperation von naturhaeuschen.de unterstützt. |
Brrrr. Die Kälte zerschneidet die Luft und raubt einem fast den Atem. Wir stehen noch am Auto. Die Rucksäcke werden gesattelt, die Kamera ist einsatzbereit. Die Wanderung auf den Jochberg kann also starten.
Wir waren bisher noch nie auf dem Jochberg. Eher zufällig sind wir vor einigen Wochen auf diese Wanderung gestoßen, als wir in der Dämmerung über den „Reitweg“ vom Herzogstand zurück zum Parkplatz gelaufen sind. In der Dunkelheit sahen wir am gegenüberliegenden Berghang helle Lichter aufblitzen. Hier ein Funkeln, da ein schummriger Lichtkegel. Huch, was hat das zu bedeuten? Es dauerte eine Weile, bis uns klar wurde, dass dort zahlreiche Abenteurer vom Gipfel hinab zur Straße unterwegs waren. Etwas verwundert sahen wir uns an. Wir selber waren die letzten Wanderer, die noch auf dem Herzogstand unterwegs waren und seit mindestens einer Stunde keiner Menschenseele begegnet. Was also machte den Jochberg so viel attraktiver um diese Uhrzeit. Ein Blick auf die Lage, den See und die Himmelsrichtung des Gipfels brachte schnell Klarheit in die Sache. Der Jochberg muss einfach perfekt für den Sonnenuntergang sein. Von dort oben hat man sicherlich ein wunderbares Panorama in den Abendstunden. Dieser Gedanke genügte. Schon waren wir Feuer und Flamme. Das wollen wir auch – der Sonne vom Jochberg aus hinterher winken.
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
- Für wen ist die Wanderung auf den Jochberg geeignet (Schwierigkeitsstufe)?
- Wie lange dauert die Wanderung auf den Jochberg?
- Wandern auf dem Jochberg im Winter
- Anfahrt, Parken am Jochberg & Wegbeschreibung
- Die Jocheralm
- Alternativroute auf den Jochberg
- Auf dem Gipfel des Jochbergs
- Sonnenuntergang auf dem Jochberg
- Wie voll ist der Jochberg?
Für wen ist die Wanderung auf den Jochberg geeignet (Schwierigkeitsstufe)?
Etwas amüsiert haben wir uns über eine Online-Bewertung, auf die wir während unserer Recherche vor der Wanderung gestoßen sind. In dieser Bewertung pikiert sich der Verfasser stark darüber, dass die Strecke übermäßig steil sei und man andauernd über Baumwurzeln steigen müsste. Nun klar, das stimmt ja auch: Du wanderst fast permanent auf schmalen, ansteigenden Waldwegen in Serpentinen. Und ja, ab und zu geht es dabei über Wurzeln oder steiniges Gelände. Doch was sollte man denn auch sonst von so einer Wanderung erwarten? Schließlich handelt es sich in diesem Fall nicht um eine kiesige, bequeme Forststraße – das müsste jedem eigentlich von vornherein klar sein. Wer sich auf eine solche Wanderung einlässt, der sollte idealerweise etwas Einsatzbereitschaft im Gepäck haben. Bergsteigen ist kein Zuckerschlecken. Was aber keinesfalls heißen soll, dass die Wanderung auf den Jochberg nur etwas für hochtrainierte Bergfans ist.
Die Wanderung ist anstrengend, aber insgesamt recht einfach und auch für Wanderneulinge zu empfehlen. Die Route ist auf den Wanderschildern mit einem blauen Kreis (zweite Stufe von vier Schwierigkeitsgraden) gekennzeichnet, was bedeutet, dass die Strecke mitunter zwar steil sein kann, aber keine absturzgefährdeten Passagen enthält. Grundlegend gilt: Blau markierte Wege sind fordernd und alles andere als ein gemütlicher Spaziergang, aber auch für unerfahrene oder höhenängstlichere Wanderer geeignet, da sie Stolperer verzeihen.
Gleich von Beginn an geht es steil und lange nach oben. Die erste halbe Stunde kommt man gut ins Schwitzen, doch nach einer gewissen Phase der Eingewöhnung, finden die Beine und die Puste ihren Rhythmus. Ab dann fängt die Angelegenheit an wirklich Spaß zu machen.
Wie lange dauert die Wanderung auf den Jochberg?
Laut der Wanderschilder ist die Strecke von der Bundesstraße aus bis zum Gipfel mit einer Dauer von zwei Stunden ausgeschrieben. Hin- und Rückweg brauchen nach offizieller Angabe also ingesamt vier Stunden. Zusätzlich planen wir immer mindestens eine halbe Stunde für den Gipfel ein. Das bedeutet also, dass Du mindestens 4,5h für den Jochberg brauchst.
Wir selber haben trotz ausführlicher Fotopausen hoch und runter jeweils nur knapp 1:45h gebraucht.
Wandern auf dem Jochberg im Winter
Im Herbst/Winter ist die Temperatur zwar oft wie gemacht zum Wandern, dafür ist jedoch die ein oder andere Unannehmlichkeit einzuplanen. Zum einen wird es im Winter sehr viel früher dunkel als im Sommer. Ab November ist es spätestens gegen sechs Uhr stockfinster und an schlechten Tagen dämmert es sogar schon ab vier. Brich also früh auf und plane immer ausreichend Zeit für den Rückweg ein. Es sei denn natürlich, du willst den Sonnenuntergang auf dem Gipfel sehen. Dann solltest Du dir aber unbedingt sicher sein, dass Du den Abstieg auch im Dunkeln packst. Außerdem ist eine Stirnlampe von Vorteil.
Außerdem solltest Du bedenken, dass die meisten Hütten im Winterhalbjahr geschlossen sind. Wir schleppen aus diesem Grund immer eine riesige Portion Verpflegung mit auf den Berg. Wanderer brauchen nicht nur viel zu trinken, sondern auch genügend Stärkung im Magen.
Der dritte und wichtigste Punkt beim Wandern im Winter sind die Wetterbedingungen. Es ist kein Geheimnis, dass es in den höheren Lagen weitaus früher schneit als im Tal. Trotzdem vergisst man das gerne mal. Schnee oder Eis an der falschen Stelle kann jedoch sehr gefährlich werden. Check also unbedingt das Bergwetter und verhalte dich dementsprechend vorsichtig.
Anfahrt, Parken am Jochberg & Wegbeschreibung
Gib am besten Urfeld in dein Navi ein. Von der Autobahn kommend fährst Du über Kochel am Kochelsee hinauf in die Berge – fast bis hinüber zum Walchensee.
Die Wanderung auf den Jochberg beginnt zwischen den zwei Seen, direkt an der Bundesstraße B11 oberhalb des Ortes Urfeld (nahe Kesselbergstraße 7, Kochel). Du siehst die gelben Wanderschilder gleich bei der Ankunft neben der Fahrbahn aufblitzen. Es ist wirklich einfach zu finden. Alternativ folgst Du einfach der Masse.
Rund um den Wanderstartpunkt gibt es zahlreiche kostenlose Parkmöglichkeiten. An Wochenenden, in den Ferien und an Feiertagen solltest Du allerdings rechtzeitig da sein, um noch einen freien Parkplatz zu ergattern.
Die komplette Wanderung ist gut ausgeschildert. Irgendwann spaltet sich die Strecke nach rechts zur Alm und nach links zum Gipfel auf. Dort hältst Du dich links, um auf direktem Weg zum Gipfel zu gelangen. Vielmehr gibt es nicht zu beachten. Manchmal ist die Wegführung nicht ganz intuitiv, was daran liegt, dass bereits zahlreiche Wanderer traurigerweise abseits der offiziellen Pfade gelaufen sind. Auch wenn Du dich der Natur zuliebe bemühen solltest, stets auf den Wegen zu bleiben, brauchst Du nicht verzagen, falls Du dich doch mal in die Irre leiten lässt. Alle Wege führen bekanntlich nach Rom – so führen in diesem Fall auch fast alle Wege auf den Jochberg.
Die Jocheralm
Die Jocheralm liegt etwas unterhalb vom Gipfel. Dort kannst Du in den Sommermonaten einkehren. Man sitzt sehr gemütlich, Sanitäranlagen stehen zur Verfügung und freundliche Rinder begrüßen dich mit einem knappen Muh. Im Winter ist die Alm eingeschränkt bis gar nicht geöffnet. Entsprechende Informationen erhältst Du telefonisch beim Inhaber oder in der Tourismusinformation.
Alternativroute auf den Jochberg
Wir sind hoch und runter die gleiche Strecke gelaufen, da wir in der Dunkelheit keinen uns unbekannten Weg laufen wollten. Allerdings gibt es auch eine Alternativroute auf den Jochberg – beziehungsweise kannst Du die Wanderung als Rundweg laufen.
Die Alternativroute führt über die Alm hinunter zum Ufer des Walchensees. Die Strecke dauert unwesentlich länger und ist weniger fordernd.
Auf dem Gipfel des Jochbergs
Der Wald lichtet sich endlich und gibt den Blick auf den See frei. Einfach wow! Grasige, karge Natur umgibt uns, raue Felsen ragen zu unserer rechten Seite auf – ganz nett – aber das wahre Spektakel spielt sich weit unter unsern Füßen ab. Da liegt er der einzigartige Walchensee und glitzert in der tief stehenden Sonne.
Wie bereits erwähnt, verläuft der Großteil der Wanderung durch den Wald. Erst die letzten zwanzig Minuten zum Gipfel hast Du freie Sicht auf das umliegende Alpenpanorama. Dafür übertrifft sich der Blick ab dort aber auch an Genialität. Wir haben selten einen schöneren Bergausblick genossen. Die Anstrengung lohnt sich also zu einhundert Prozent – versprochen!
Vom Gipfelkreuz aus hast Du einen phänomenalen Blick auf beide Seen – sowohl der Kochelsee als auch der Walchensee erscheinen zum Greifen nah. Eine annähernd vergleichbare Sicht auf diese zwei bayrischen Seenperlen wirst Du sehr lange suchen müssen und höchstwahrscheinlich nicht finden.
Des Weiteren erwartet dich eine geniale Aussicht auf den Herzogstand und die nahen Alpen, inklusive Zugspitze.
Sonnenuntergang auf dem Jochberg
Nun zum eigentlichen Grund unserer Jochberg Wanderung. Dem Sonnenuntergang. Zumindest war das unser anfänglicher Beweggrund. Spätestens als wir dort oben auf dem Gipfel standen, waren wir einfach nur unsagbar froh diesen Berg für eine Wanderung auserkoren zu haben. Egal ob mit Sonnenuntergang oder ohne.
Da es bereits Ende November war, war es auf dem Gipfel frostig kalt. Eisige Winde wehten uns um die Ohren und selbst der mitgebrachte Tee aus der Thermoskanne konnte gegen unsere eingefrorenen Finger nur wenig ausrichten. Beinahe hätten wir aufgegeben, aber ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass der Sonnenuntergang maximal noch eine halbe Stunde auf sich warten lassen würde. Also stiegen wir ein paar Meter ab und suchten uns eine windgeschützte Stelle knapp unterhalb der Bergspitze.
Der Sonnenuntergang kam und wir wurden nicht enttäuscht. In einer orangeroten Farbenexplosion küsste die Sonne die Berge und verschwand schließlich mit einem letzten Gruß hinter den Gipfeln. Ein unvergesslicher Augenblick!
Beim anschließenden Abstieg hatten wir noch grob eine Dreiviertelstunde Licht, bis wir im Dunkeln vor uns hin stapften. Dank der einfachen Strecke empfanden wir das aber trotzdem als machbar.
Wie voll ist der Jochberg?
Überall liest man, dass der Jochberg zu den beliebtesten Berge im Voralpenland gehört. Und das ist beim Wandern leider kaum zu übersehen. Selbst Ende November taten wir uns äußerst schwer um die Mittagszeit noch einen Parkplatz zu finden. Auch die Wege waren ordentlich ausgelastet und auf dem Gipfel herrschte mehr Andrang als beim Ikea-Schlussverkauf. Aber wir können unterm Strich nur sagen, dass dieser wunderbare Berg einen jegliche Menschenmasse vergessen lässt. Und wie wir immer predigen: Außerhalb der Saison ist es zumindest weniger voll.
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1 KOMMENTAR
Oooohhhh, jetzt wo ich deinen Bericht gelesen und die Fotos gesehen habe, würde ich am liebsten den Rucksack packen und loswandern.
Das möchte ich auch mal live sehen. Danke für deinen Bericht.
LG Tanja