Ein Rundgang durch Skopje – die schönsten Sehenswürdigkeiten
Gegen zehn Uhr verlassen wir den Campingplatz und stürzen uns ins Getümmel. Kaum lenkt Felix unseren geliebten Honda von der Autobahn in Richtung Zentrum, steigt er mit vollster Wucht auf die Bremse. Vor uns steht alles still! Nichts bewegt sich. Autoschlangen bilden eine trostlose, nicht enden wollende Kolonne. Tja, das haben wir uns irgendwie selbst zuzuschreiben. Wären wir heute morgen mal rechtzeitig aus den Federn gekrochen! Das hätte uns diese Nervenstrapaze möglicherweise erspart. Allerdings ist Skopje auch nicht gerade für seinen gemäßigten Verkehr bekannt. Rund ums Zentrum staut es sich häufig!
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
Wo parkst Du in Skopje?
Mehr kriechend als fahrend erreichen wir schließlich die Stadtmitte. Die große Parkplatzsuche beginnt. In Skopje ist es gar nicht so spaßig einen gut gelegenen und sicheren Parkplatz zu finden. Zumindest will uns das ein Mitarbeiter einer kleinen Autowaschanlage verklickern. Er warnt uns ausdrücklich – sogar auf deutsch – davor auch nur irgendeinen Gegenstand offen im Auto liegen zu lassen. Laut seiner Aussage sind sich die Autodiebe Skopjes für nichts zu schade. Etwas überrascht danken wir ihm und beschließen heute nach einem besonders sicheren Parkplatz Ausschau zu halten. Wir achten auch normalerweise immer darauf möglichst wenig Anreiz für Einbrecher zu bieten, doch in den letzten Reisewochen sind wir fast ein wenig nachlässig geworden. Wir haben uns permanent sehr sicher gefühlt und nur noch wenige Gedanken an mögliche Diebstähle verschwendet.
Fündig werden wir kurz darauf auf einem bewachten Parkplatz direkt neben der Universität. Von da aus sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß. Und auch die Parkgebühr ist verträglich – um die 50 Cent pro Stunde!
Alles nur Fassade?!
Nun aber los! Der Tag wird nicht frischer und die Stadt nicht jünger! Zumindest nicht hinter den Fassaden! Verwirrt? Verständlich! Wer noch nicht in Skopje war, der kann auch gar nicht wissen, wovon wir sprechen. Es ist so: Skopje hat sich einen besonderen Clou einfallen lassen, um ihr äußeres Erscheinungsbild zu verbessern! Anstatt in mühevoller Arbeit neue Gebäude aus dem Boden zu stampfen, passen sie die vorhandenen einfach an. Vor unschönen altertümlichen Mauern werden ganz einfach neue Fassaden aufgezogen. Die alten Häuser bleiben also erhalten nur eben verkleidet! Beeindruckend aber auch irgendwie grotesk! Oder etwa nicht?
Die Jagd auf Skopjes Sehenswürdigkeiten
Unser Skopje Marathon führt uns von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Die meisten wichtigen Sights liegen nahe beieinander und sind zu Fuß gut zu erreichen! Zuerst besuchen wir den Alten Bazar, ein historisches Stadtviertel voller Märkte und kultureller Architektur. Wir schlendern mal durch enge, mal durch weite Gassen und genießen süßes Gebäck, das wir am Straßenrand erstehen. Ein kunterbuntes Highlight des Bazar-Viertels ist die fotogene Regenschirmgasse. Neben all den Geschäften, Märkten und Kirchen befinden sich übrigens auch zahlreiche Restaurants in diesem Teil Skopjes. Fast alle Tische inklusive Stühle sind von fröhlich schnatternden Menschen belegt. Hier scheint das Essen zu schmecken!
Wir verspüren jedoch noch keinen Hunger und begeben uns geradewegs zum Fluss. Dort wartet eines der Wahrzeichen Skopjes auf uns: Die Steinbrücke aus dem Stadtwappen gibt es auch in Realität und überspannt den Fluss mit zwölf Bögen. Viele Reisende bezeichnen die restaurierte Brücke als die schönste Sehenswürdigkeit Skopjes. Auch wir lassen uns von ihrer Schönheit überzeugen, allerdings faszinieren uns die imposanten Gebäude ringsum um einiges mehr. Vor allem das Architektonische Museum hat es uns angetan. Um alle Säulen und Verzierungen betrachten zu können, muss man den Kopf ordentlich in den Nacken legen. Oder die Flussseite wechseln. Genau das machen wir gleich darauf. Von drüben haben wir auch nochmal einen klasse Blick auf das Wahrzeichen und die beiden Plätze am jeweiligen Ende der Brücke. Hier haben sich die Nordmazedonier ganz schön ins Zeug gelegt. Die riesigen Statuen, Brunnen und hoch aufragenden Häuser vermitteln einen echten Großstadtflair!
Auf der anderen Flussseite wollen wir noch ein wenig Verweilen. Denn hier drüben befindet sich auch der alte Bahnhof, der als eine wichtige Gedenkstätte gilt. Skopje wurde am Morgen des 26. Julis 1963 um 5:17 Uhr von einem heftigen Erdbeben getroffen. Seit genau 5:17 Uhr dieses Tages steht die Uhr am Bahnhofsgebäude still. Bis heute verweilen die Zeiger in ein und derselben Position und gedenken den Folgen dieser Naturkatastrophe! Der Bahnhof ist heute zu einem Museum umfunktioniert worden.
Ganz in der Nähe vom Bahnhof befindet sich das Mutter-Theresa-Gedenkhaus. Ein kurzer Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Das architektonische Design ist wirklich abgefahren! Direkt daneben wird bei unserem Besuch gerade noch an der riesigen Orthodoxen Kirche gebaut. Das Gebäude ist wahrlich imposant. Die verzierten Mauern und das riesige Eingangsportal werden nur von den leuchtend goldenen Kuppeldächern ausgestochen. Da die Arbeiten am Glockenturm noch im vollen Gang sind, können wir nur erahnen wie er einmal aussehen wird. Dieses Beispiel zeigt aber ein weiteres Mal, dass in Skopje beim Bau doch etwas getrickst wird.
Skopsko Kale – Die Festung von Skopje
Die Festung steht unserer Meinung nach nicht so weit oben im Rang der Top Sehenswürdigkeiten in Skopje. Trotzdem kann es nicht schaden auf einen Sprung vorbeizuschauen. Schließlich ist der Eintritt umsonst.
Das Innere der Burg besteht hauptsächlich aus viel grüner Natur und ein paar Mauerüberresten. Schön ist aber, dass ein erhöhter Weg entlang der äußersten Burgmauer sozusagen eine Halbumrundung des Festungsgeländes ermöglicht. Zwischen den Zinnen hindurch hast du einen gigantischen Ausblick hinunter auf die Stadt. Von dort oben wirkt Skopje wirklich prachtvoll.
Wichtige Sehenswürdigkeiten etwas außerhalb von Skopje
Auch außerhalb von Skopje gibt es einige spannende Sehenswürdigkeiten. Auf dem stadteigenen Hausberg Vodno erwartet dich das größte Kreuz Europas. Es wurde 2008 errichtet und glänzt mit einer Höhe von 66 Metern – besonders in der Nacht, wenn das Kreuz erleuchtet. Du erreichst das Kreuz am leichtesten per Seilbahn. Auch mit dem Auto scheint es möglich zu sein, aber Straßensperren erschweren die Sache. Wahrscheinlich müsstest du trotzdem ein gutes Stück laufen. Wir selbst haben es leider nicht zum Kreuz geschafft und können deshalb an dieser Stelle keine Tipps für die Anfahrt geben.
Ein weiterer Höhepunkt nahe Skopje ist ein 386 Meter langes Aquädukt. Wer noch etwas Zeit in der Tasche hat, der sollte sich den kleinen Abstecher wirklich überlegen. Die Anlage ist zwar etwas heruntergekommen und vermüllt, aber man darf sich überall frei bewegen und hat die Chance auf tolle Fotos.
Und wie so oft kommt das Beste zum Schluss. Das Glanzstück Skopjes liegt weit draußen in der Natur. Der gewaltige Matka Canyon lädt zum Wandern und Genießen ein. Oder auch zum Bootsfahren! Über unseren Ausflug zum Matka Canyon haben wir ebenfalls bereits berichtet!
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4 KOMMENTARE
Hallo Julia u. Felix,
ihr habt einen ganz tollen Reiseblog mit super vielen Anregungen, die mir für die Planung unserer Balkanreise schon sehr weitergeholfen hat. Über Parken in Skopje hatte ich mir eigentlich gar keinen Kopf gemacht. Jetzt bin ich schon etwas nachdenklicher. Habt ihr evtl. noch eine Anschrift von euerer bewachten Parkgelegenheit.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
danke für dein Lob! Unser Parkplatz befindet sich am Nordende der kleinen Straße „Grigor Prlichev“ und heißt bei Google Maps „Parking UKIM“ (GPS: 41.998840, 21.444572). Dieser Parkplatz ist zwar nicht bewacht, aber mit einer Schranke versehen und sehr gut einsehbar. Das hat uns gereicht. In Richtung Zentrum gibt es aber auch bewachte Parkplätze.
Liebe Grüße
Felix
Hallo ihr Beiden,
Sehr schöner Bericht. Bin heute drauf gestoßen.Wißt ihr noch, wie der idylische Campingplatz am Ohridsee hieß?
Danke.
Euch weiterhin viel Spaß
Hallo Bodo,
dankeschön – das freut uns!
Unser Campingplatz am Ohridsee hieß „Camper Stop – K’j Divono“. War wirklich sehr günstig und klasse von der Lage.
Herzliche Grüße, Julia & Felix