Wandern in Südtirol – schöne Wanderrouten nahe Bozen
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
1. Wandern in Südtirol entlang der Rittner Zugstrecke & Erdpyramiden (Rundweg)
Dauer: um die 2h Laufzeit (Rundweg)
Schwierigkeit: mittel (ein paar steile und steinige Wegstücke, aber insgesamt gut machbar) Einkehren: Moar Hof (sehr lecker, aber mittags nur kalte Küche) Besonderheiten: Erdpyramiden, alte Zugstrecke, tolle Ausblicke auf die Dolomiten Parken: In Oberbozen gibt es mehrere Parkmöglichkeiten |
Unsere Wanderung beginnt an der Seilbahnstation von Oberbozen auf dem Ritten. Du musst nicht unbedingt die Seilbahn nehmen, um auf den Berg hinauf zu gelangen. Auch per Auto erreichst Du das Dorf Oberbozen ohne Probleme.
Direkt neben der Bergstation von Oberbozen liegt auch der alte Bahnhof. Die Rittenbahn verkehrt hier regelmäßig, um Touristen und Einheimische zwischen den unzähligen Dörfchen auf dem Ritten hin und her zu transportieren. Wirf unbedingt einen kurzen Blick auf eine der alten Züge, die meist in der großen Bahnhofshalle untergestellt sind und nur noch zu besonderen Anlässen hervorgeholt werden. Zu den regulären Tagen siehst Du vor allem modernere Gefährte über das Rittner Hochplateau düsen.
Von der Seilbahnstation brichst Du auf in Richtung Westen, geradewegs zur Kirche Maria Himmelfahrt. Zunächst wanderst Du dabei entlang der Gleise. Mit Glück erhascht Du immer mal wieder einen Blick auf eine der vorbeirauschenden Bähnchen.
Die Aussicht, die Du rund um Oberbozen genießt, macht jede Strapaze deiner Wanderung wert. Du hast das Gefühl fast ganz Südtirol zu deinen Füßen liegen zu haben. Und das Beste: Permanent begleiten dich die Dolomiten in greifbarer Nähe.
Ab der Kirche Maria Himmelfahrt wird es etwas komplizierter, was die Wegfindung anbelangt. Die Beschilderung ist aber gut ausgelegt. Folge einfach immer den Wegweisern in Richtung Erdpyramiden und Moar Hof. Knapp vor der Kirche biegst Du nach links ab und gleich darauf ein zweites Mal nach links. Anschließend querst Du eine Straße sowie die Gleise der Zugstrecke. Nun lässt Du die Häuser hinter dir und der richtige Wanderspaß beginnt. Durch Wald- und Wiesenwege geht es mal mehr und mal weniger steil bergab. Die Route führt fast ausschließlich durchs Grüne. Wenn es in den letzten Tagen geregnet hat, kannst Du dich über das ein oder andere Bächlein freuen.
Nach ca. 45 – 60 Minuten Laufzeit, knapp vor dem Moar Hof, weißt die Beschilderung die Erdpyramiden über eine Wiese hinweg aus. Von dort aus ist es nicht mehr weit. Nach maximal zehn Minuten erreichst Du den ersten Ausblick auf die wunderbaren Erosionen. Geh von dort aus unbedingt noch eine Kurve weiter, bis Du zu einer dünnen Treppe gelangst. Diese Treppe bringt dich zum besten Viewpoint auf die Erdpyramiden Oberbozen.
Wenn Du dich wunderst, wer die ganzen Steine auf die Spitzen gesetzt hast, bist Du nicht allein. Tatsächlich ist es aber andersherum: Die Steine schützen den eiszeitlichen Moränenschutt unter ihnen vor Erosion durch Regen. Nach einigen Tausend Jahren bleiben nur noch die durch Steine geschützten Erdsäulen stehen, die Du heute bewundern kannst.
Nach einer kleinen Stärkung im Moar Hof – dort sitzt man wirklich toll – beginnt der Rückweg und somit die zweite Hälfte deiner Wanderung. Der Weg zurück nach Oberbozen führt dieses Mal verstärkt durch den Wald. Nach der ersten Etappe von grob fünfzehn Minuten sind erneut Erdpyramiden beschildert. Auch diese solltest Du dir unbedingt anschauen. Der Umweg, den Du dafür in Kauf nehmen musst, ist wirklich nicht der Rede wert.
Der zweite Teil der Wanderung ist etwas weniger schön als der erste, aber schon alleine wegen der zweiten Erdpyramiden Ansammlung lohnt es sich die Strecke als Rundweg zu laufen.
2. Die weißen Erdpyramiden über Bozen
Dauer: ca. 50min (Hin- und Rückweg zusammen)
Schwierigkeit: mittel (manchmal ziemlich steil, doch wer einen guten Tritt hat, packt das locker) Einkehren: – Besonderheiten: schönste Erdpyramiden von Südtirol Parken: Nahe der Mustergasse, 59, 39054 Ritten, Südtirol, Italien gibt es ein paar Plätze am Straßenrand. |
Die Wanderung zu den Erdpyramiden Unterinn ist eine der spektakulärsten Erfahrungen, die wir in Südtirol in der letzten Zeit gemacht haben. Die weißen Erdpyramiden sind noch zehnmal schöner und beeindruckender als die, die wir nahe des Moar Hofes bewundert haben.
Um die Erdpyramiden Unterinn zu erreichen, folgst Du vom Parkplatz (s.o.) aus der Mustergasse bis in ihre engste Kurve. Dort beginnt neben einem großen Hof die Beschilderung. Du musst quasi einmal mitten durch den Hof laufen, bewanderst im Anschluss eine zauberhafte Apfelplantage und darfst dich dann auf einen malerischen Märchenwald freuen. Uns hat die Strecke durch den saftig grünen Wald ein wenig an die Azoren oder auch Neuseeland erinnert. Alles duftet so frisch und mit jedem Schritt wird das Blubbern des Wassers lauter.
Endlich angekommen, stehst Du auf einer verwunschenen Holzbrücke und blickst staunend gen Himmel. Die weißen Wunderpyramiden ragen stolz hinauf. Fast so als wollten sie sagen: Guckt uns an. Wir wissen doch, dass wir elegant sind!
Von der Brücke aus erahnst Du eine Aussichtsplattform ein paar dutzend Meter über dir. Dorthin kommst Du, wenn Du dem Weg noch einige weitere Minuten folgst. Nimm die Plattform unbedingt noch mit. Der Ausblick von dort ist nochmal um ein vielfaches gigantischer. Du wirst schon sehen!
Zurück zum Parkplatz nimmst Du den gleichen Weg, den Du auch gekommen bist.
3. Beim Sonnenaufgang zum Rittner Horn (Rundweg)
Dauer: 6h (Wenn Du wirklich alles läufst. Du kannst für den Rückweg auch die Seilbahn nutzen!)
Schwierigkeit: einfach (Nur der Rückweg über den Steig ist eher als mittelschwer einzuordnen. Den kannst Du aber auch mit der Seilbahn ersetzen oder den gleichen Weg zurücklaufen, den Du auch hochgelaufen bist.) Einkehren: Auf dem Gipfel und an der Seilbahnstation gibt es mehrere Hütten. Unser Favorit ist die Hütte ganz oben auf dem Gipfel! Besonderheiten: gigantische Aussicht auf die Dolomiten, viele Tiere entlang der Wanderstrecke Parken: am Gasthof Pemmern |
Wandern in Südtirol heißt früh aufstehen. Zumindest auf dem Rittner Horn, wenn Du dir den Gipfel nicht mit zahlreichen anderen teilen willst. Das Rittner Horn hat seine eigene Seilbahn, weshalb sich zur Sommersaison spätestens ab elf Uhr die Massen auf dem Sonnenhang tummeln. Dann ist Schluss mit lustig. Die erfüllende Stille verfliegt, die Fotomotive werden übervoll und die Bergtiere verziehen sich zu privateren Weideplätzen.
Wir sind um sage und schreibe vier Uhr morgens in Kaltern aufgebrochen. Mensch, waren wir müde. Das Auto haben wir am Gasthof Pemmern abgestellt und sind von dort aus in die eisig kalte Bergluft gestartet. Zunächst ging es über breite Zufahrtswege entlang der Skipiste. Wenig später wurde aus der Piste eine unermesslich große Weide. Mit unzählbar vielen Tieren. Pferde und Kühe. Die fressenden Tiere horchten erstaunt auf, als sie uns herannahen sahen: Huch, wer ist denn da unterwegs? Einige von ihnen waren so neugierig, dass sie uns sogar ein Stück des Weges begleiteten. Etwas gruselig von so vielen fremden Tieren umgeben zu sein, aber trotzdem ein unvergessliches Erlebnis.
Fast die komplette nächste Wegstunde verbrachten wir damit an friedlich malmenden Vierbeiner vorbei zu wandern. Wahnsinn, wie viele Pferde, Kühe und Schafe auf dem Ritten leben. Eine dermaßen reiche Tierversammlung ist uns bisher auf keinem anderen Berg untergekommen.
Gegen 7:30 erreichten wir schließlich die Bergstation. Dort herrschte noch durchdringende Ruhe. Alles schlummerte friedlich und nichts deutete darauf hin, dass die Menschen bald wie Fliegen einfallen werden. Für einen Moment überlegten wir sogar, ob die Gondel vielleicht Corona bedingt überhaupt nicht fährt. Einige Stunden später werden wir jedoch brutal eines Besseren belehrt.
Nahe der Bergstation gibt es so eine Art Abenteuerspielplatz für Kinder, der sich auf mehrere Stationen entlang eines Rundwegs verteilt. Da wären eine spannende Rutsche, Schaukeln, Wasserbrunnen und vieles mehr. Auch für die erwachsenen Bergsteiger ist vieles geboten. Unser persönlicher Favorit: Das Kneippbecken und die runde Aussichtsplattform aus Holz.
Davor blieben uns allerdings noch ein paar traumhafte Bergmomente. Von der Bergstation aus führt ein steiniger Pfad über eine Schafkoppel recht steil nach oben zum Gipfel. In den frühen Stunden des Tages sind die Schafe unglaublich neugierig – fast sogar zutraulich – und so kam es, dass wir während der folgenden Etappe von weißbraunen Flauschkörpern umringt wurden.
Oben auf dem Gipfel angekommen, wartete zum Glück bereits die leckerste heiße Schokolade von ganz Südtirol auf uns. Die hatten wir uns nach dieser anstrengenden Wanderung aber auch redlich verdient. Erst nach der gelungenen Stärkung waren wir in der Lage den unbezahlbaren Ausblick zu genießen.
Beim Abstieg haben wir uns für einen einfachen Steig entschieden. Der Steig beginnt nahe der Bergstation (Ungefährer Standort Google Maps: 46°35’56.6″N 11°27’44.3“E) und geleitet dich über serpentinenartige Pfade durch den Wald hinunter. Ab und an kreuzt du kleine Wiesen oder auch Bäche. Für uns war der Steig eine willkommene Abwechslung zu den Forstwegen beim Aufstieg.
Wichtige Hinweise für deine Wanderungen auf dem Ritten
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