Flugangst – Tipps von einem Flugangsthasen
Wir reisen viel und wir reisen gerne. Überaus gerne. Das bedeutet aber auch, dass wir ab und zu das ein oder andere Flugzeug besteigen. Sehr zum Leidwesen von Julia. Sie kämpft mit großer Flugangst und muss sich jedes Mal stark überwinden. Im Folgenden plaudert sie aus dem Nähkästchen und berichtet, wie sie es schafft, überhaupt einzusteigen.
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
1. Lässt sich Flugangst überwinden?
Seitdem ich denken kann, leide ich an Flugangst. Okay, das stimmt nicht ganz. Meine ersten Flugreisen verliefen wohl ziemlich entspannt. Ich war allerdings auch kaum älter als fünf Jahre und wurde an Bord mit Geschenken überhäuft. Damals schien mich das Fliegen vielmehr zu faszinieren, als zu fürchten. Aus Kaugummi-Papier bastelte ich „Mini-Lufthansas“ und fragte ständig, wann wir endlich wieder wegfliegen würden.
Doch die Zeit verging, das Alter kam und die kindliche Freude am Fliegen verflog. An deren Stelle trat eine schwerwiegende Angst. Als ich das nächste Mal ein Flugzeug betrat, hatte ich gerade mein Abi in der Tasche und es sollte für zweieinhalb Wochen nach Portugal gehen. Schon Tage vor Abflug träumte ich von scheußlichen Abstürzen und malte mir die schrecklichsten Geschichten aus. Kurz überlegte ich zu kneifen, aber irgendwie schaffte ich es dann, mich zu überwinden. Zu groß war die Vorfreude auf die Reise. Das wollte ich mir einfach nicht nehmen lassen.
Ganz ähnlich lief es zwei Jahre später ab, als wir nach Malta flogen. Dann folgte eine Reise nach Kuba und sechs Monate danach zogen Felix und ich für zwei Semester nach Spanien. Zwar reisten wir mit dem Auto in die neue Heimat, aber für jeden Besuch bei der Familie war ich gezwungen, in die Lüfte Europas aufzusteigen.
Ich könnte jetzt behaupten, dass es von Mal zu Mal einfacher wird einzusteigen. Dass man sich die Flugangst abtrainieren kann, wenn man sie nur oft genug überwindet. Doch so ist es nicht. Jedenfalls nicht für mich. Egal wie oft ich am Rollfeld stehe, jedes einzelne Mal überkommt mich das altgewohnte, ungute Gefühl in der Magengrube und ich möchte am liebsten schreiend wegrennen.
Allerdings habe ich mit den Jahren ein paar Tricks entwickelt, die mir die Sache zumindest um ein paar Prozent erleichtern.
2. Meine Tipps gegen Flugangst
Flugangst lässt sich nicht an einem Tag überwinden. Manche schaffen es in einem ganzen Leben nicht. Wer es aber wirklich will, der hat eine gute Chance, seine Angst zumindest auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Ziele visualisieren: Warum überwinde ich meine Flugangst?
Mein oberster und wichtigster Anreiz gegen meine Flugangst anzugehen, ist der Grund, aus dem ich jedes Mal wieder einsteige. Mein Ziel, mein Traum. Oder besser gesagt: Der Wunsch, die Welt zu sehen. Wenn ich mal wieder am Abend vor der nächsten Flugreise wach liege und furchterregende Szenen durch meinen Kopf geistern, dann frage ich mich inzwischen nicht mehr, ob ich wirklich einsteigen werde. Denn diese Frage ist längst geklärt. Ich werde ganz sicher einsteigen. Das ist nun mal mein Preis, den ich zahlen muss. Und jede einzelne Reise entlohnt meinen Mut zehnfach. Dieses Wissen erleichtert mir die Sache – wenigstens eine klitzekleines bisschen.
Ablenkung ist der erste Schritt zur Besserung
Ablenkung ist das A und O gegen Angst. Finde heraus, was dich am besten vor, während und nach dem Flug beruhigt. Bei mir ist das in erster Linie Musik. Mit einer guten Playlist auf den Ohren ist alles nur noch halb so schlimm. Zusätzlich hörst du dann all die gruseligen Flugzeuggeräusche nicht mehr.
Ein guter Flugpartner ist die halbe Miete
Felix ist für mich mein rettender Anker auf hoher See. Eine passende Metapher im Bezug auf das Fliegen fällt mir gerade leider nicht ein. Vielleicht ja sowas wie meine schützende Wolke… ! Wie auch immer.
Er erträgt und unterstützt mich, wird niemals ungeduldig und lässt mich jedes einzelne Mal seinen Arm zerquetschen, bis er grün und blau wird. Wenn mich ein Geräusch ängstigt, beruhigt er mich und er hat mir bestimmt schon zweihundert Mal erklärt, warum ein Flugzeug fliegt. Mit ihm an meiner Seite erscheint der Flug nur noch halb so bedrohlich.
Falls du alleine unterwegs bist, wende dich an deinen Sitzpartner oder die Flugbegleiter. Hauptsache irgendjemand weiß Bescheid und guckt von Zeit zu Zeit nach dir.
Autogenes Training hilft
Unabhängig von meiner Flugangst habe ich vor gut zwei Jahren einen Kurs über Autogenes Training absolviert. Die Übungen wende ich inzwischen vor jedem Flug an. Sie helfen mir dabei, mich zu „erden“, damit mein Kopf nicht abhebt, bevor es überhaupt losgeht. Alternativ kannst du dich mit Entspannungsübungen oder Achtsamkeit beschäftigen.
Videos über das Fliegen ansehen
Ich leide zwar unter enormer Flugangst, aber eigentlich finde ich Flugzeuge unglaublich faszinierend und spannend. Sie ziehen mich gewissermaßen an – jedenfalls solange ich nicht einsteigen muss. Jedes Flugzeug, das am Himmel vorbeizieht, quittiere ich mit einem kleinen Freudenhüpfer. Ich bin ein begeisterter Planespotter und liebe es, die großen Vögel aus der Ferne zu bewundern. Diesen Fakt mache ich mir gegen meine Angst zu Nutzen. Umso mehr Informationen ich einsauge, umso öfter ich den Start eines Flugzeugs per Video verfolge, desto selbstverständlicher wird das Fliegen für mich.
Glaube an dich
Zu guter Letzt: Wer etwas wirklich will, der schafft das auch! Lass dich nicht von deiner Angst unterkriegen. Denk immer daran, Angst existiert nur in deinem Kopf. Sie ist weder real und sie kann dir rein gar nichts anhaben. Nicht wenn du es ihr untersagst. Du bist der Herr über deine Ängste – auch wenn es manchmal nicht so scheint. Lerne deine Angst sowie entsprechende Körperreaktionen zu verstehen und komme dem mit der Zeit zuvor. Eines Tages wirst du dich vielleicht sogar fragen, warum du dich jemals vor dem Fliegen gefürchtet hast. Das wünsche ich dir von Herzen!
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