São Miguel Sehenswürdigkeiten & alle Tipps für deinen Azorenurlaub

Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
- Ankunft auf São Miguel
- Unsere erste Unterkunft auf São Miguel
- Camping auf São Miguel
- Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Azoreninsel São Miguel
- 1. Kraterseen Sete Cidades
- 2. Romantik in Mosteiros
- 3. Traumstrand Praia da Viola
- 4. Vulkanismus in Furnas
- 5. Farol da Ponta da Ferraria
- 6. Flugzeuge beobachten in Ponta Delgada
- 7. Porto Formoso – Strand und Wandern
- 8. Sonnenuntergang am Miradouro de Santa Iria
- 9. Leuchtturmfieber in Nordeste
- 10. Themalspaß am Lagoa do Fogo
- 11. Vale das Lombadas
- 12. Inselspaß in Vila Franca do Campo
- 13. Unser Geheimtipp auf São Miguel: Porto de Santa Iria
Ankunft auf São Miguel
In São Miguel wird unsere dreiwöchige Rundreise starten und enden. Vom Festland aus fliegen die meisten Airlines ausschließlich die Hauptinsel der Azoren an. Nach ein paar wackeligen Hüpfern im Landeanflug stehen wir endlich mit beiden Beinen auf festem Boden und atmen zum ersten Mal die schwefelige Luft der Vulkaninsel ein. Apropos Schwefel, eigentlich merkt man davon kaum etwas. Auf keiner der neun Azoreninseln. Höchstens punktuell. Stehst du beispielsweise an den Quellen von Furnas oder badest in einem der kochend heißen Vulkanpools, ist das schon eine andere Sache.
Der Flughafen von São Miguel befindet sich gute fünf Kilometer außerhalb der Inselhauptstadt Ponta Delgada. Das Stadtzentrum erreichst du entweder per Taxi oder seit Mitte 2019 auch mit Shuttlebussen – die Busse verkehren alle vierzig Minuten und fahren mehrere Haltestellen in Ponta Delgada an.
Da unsere Unterkunft jedoch direkt am Flughafen liegt, beschließen wir, zu Fuß zu gehen. Wir hatten uns im Rahmen der Reiseplanung aus mehreren Gründen für ein simples Zimmer am Stadtrand entschieden. Erstens weil von Anfang an feststand, dass wir sehr spät landen würden und zweitens weil die meisten Mietwagenagenturen auf São Miguel ihren Sitz am Flughafen haben. Deshalb stand schnell fest, dass wir uns eine Unterkunft in Laufnähe suchen und uns am ersten Morgen um einen Wagen kümmern würden. Wieso einen Tag mehr bezahlen, wenn man den Wagen doch noch gar nicht nutzen kann?!

Urlaub auf den Azoren bedeutet…
Wandern
Naturspektakel
Vulkanismus
Baden in Naturpools
Heiße Quellen
Wasserfälle
Camping bis Luxus
Fährefahren
Flugzeuge beobachten
Weiße Dörfchen bestaunen
Unsere erste Unterkunft auf São Miguel
Unsere Unterkunft für die erste Nacht auf São Miguel, das Cozy Apartment*, erreichen wir nach etwa zehn Minuten Fußweg. Es ist inzwischen wirklich spät geworden. Den armen Vermieter klingeln wir sogar aus dem Bett. Etwas verschlafen, aber unendlich freundlich gibt er uns eine kurze Einführung und lässt uns dann wieder allein. Das Zimmer ist wirklich winzig, doch mit so viel Liebe eingerichtet, dass wir uns von der ersten Sekunde an wie zuhause fühlen. Die bunten Decken, die Schokolade auf dem Kopfkissen und die vielen Bilder an den Wänden machen das Wohlfühlambiente perfekt.
Das Bad und die beengte Küche teilen wir uns mit unserem Vermieter und seinem Mini-Hund. Alles etwas behelfsmäßig, aber für eine Nacht völlig in Ordnung. Wir wären sogar am liebsten noch eine Nacht länger geblieben, aber das Apartment ist bereits lange im Vorhinein ausgebucht. Seine praktische Lage wissen eben viele zu schätzen. Eine ähnlich preiswerte Alternative in Flughafennähe suchst du vergeblich. Wer nicht nach Ponta Delgada ausweichen will, dem bleiben kaum andere Optionen.
Camping auf São Miguel
Nach einer letzten Nacht in der wohligen Wärme eines richtigen Bettes ziehen wir also ab Tag zwei ins Zelt um. Zum Campen eignen sich die Azoren hervorragend. Günstige Campingplätze – manchmal sogar kostenlose – findest du auf jeder Insel. Auf São Miguel haben wir auf folgenden Campingplätzen genächtigt:
1. Parque de Campismo Sete Cidades (kostenlos)
Der Campingplatz befindet sich einem riesigen Vulkankrater. Unweit des Zeltplatzes warten die berühmten Kraterseen Lagoa Azual und Lagoa Verde sowie das ruhige Örtchen Sete Cidades. Die Übernachtung ist völlig kostenlos und es gibt massenhaft Stellplätze, die selbst einem Massenandrang problemlos gerecht werden würden. Was die Sanitäranlagen betrifft, darfst du dir allerdings nicht zu viel erwarten. Um es auf den Punkt zu bringen: In dieser Hinsicht musst du eher dicke, fette Abstriche machen! Vorhanden ist ein kleines provisorisches Toilettenhaus mit Dusche – das ist dann auch schon alles. Von den hygienischen Verhältnissen in diesem Häuschen brauchen wir gar nicht erst anzufangen. Wer über diesen Mangel hinwegsehen kann, der wird aber definitiv eine tolle Zeit verleben.


2. Campismo Porto Formoso (kostenlos, aber inoffiziell)
Auf GoogleMaps ist der Platz Campismo Porto Formoso als „offizieller“ Campingplatz eingetragen. Dank seiner Lage unweit des Strandes Praia dos Moinhos erscheint er uns als das ultimative Ziel für unsere dritte Nacht auf der Insel. Dort angekommen müssen wir jedoch feststellen, dass der Campingplatz inzwischen nicht mehr ganz so offiziell ist. Anstelle von Sanitäranlagen triffst du auf eine verlotterte Baustelle und eine verwilderte Wiese. Da allerdings bei unserer Ankunft bereits ein aufgebautes Zelt auf sein Herrchen wartet, beschließen wir dem Campingspot dennoch eine Chance zu geben. Improvisation ist das, worauf es ankommt. Als wir die Zeltplane über die Stangen stülpen, hören wir in der Nähe ein leises Geräusch. Es klingt wie ein Plätschern. Neugierig begeben wir uns auf Erkundungsgang und siehe da, nur wenige Meter abseits unserer Zeltwiese stoßen wir auf einen traumhaft schönen Wasserfall. Wer braucht schon eine Dusche, wenn er auch im Wasserfall baden kann – selbstverständlich ohne Shampoo und Duschgel!
Abgesehen von einem Bad im Wasserfall gibt es auch die Möglichkeit, die Sanitäranlagen am Strand zu benutzen. Die sind zwar nur zeitweise geöffnet, doch besser als nichts.

3. Parque de Campismo de Nordeste (kostenpflichtig)
Der Campingplatz von Nordeste ist weitaus weniger provisorisch als die beiden vorausgehenden Zeltplätze. Es handelt sich um ein festumzäuntes Gelände mit Dusche und WC sowie allem, was sonst noch dazugehört. Dafür ist die Anfahrt jedoch etwas abenteuerlich. Der Zeltplatz liegt in einem tiefen Kessel, etwas außerhalb des Ortes Nordeste. Von der Hauptstraße aus geht es derart steil nach unten, dass man meint, die Bremse bis auf die Straße durchzudrücken.
4. Parque De Campismo Furnas (kostenpflichtig)
Furnas ist der Ort auf São Miguel, der am meisten auf den vulkanischen Ursprung der Azoren Aufmerksam macht. In Furnas befinden sich nicht nur mehrere Thermalbäder, dort brodelt und dampft es auch überall. Wer sein Zelt nahe der heißen Quellen von Furnas aufschlagen möchte, den erwartet ein geräumiger Campingplatz mit einem Restaurant und sauberen WC- und Duschräumen.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Azoreninsel São Miguel
Insgesamt sieben Tage bleiben uns, um São Miguel zu erkunden, bis unsere Rundreise uns mit dem Flugzeug auf die nächste Insel führt. Also nutzen wir jede Sekunde und lassen uns auch vom schlechten Wetter nicht unterkriegen. Der Monat Mai ist in unseren Augen zwar die perfekte Reisezeit für die Azoren, aber das Wetter ist zu dieser Jahreszeit nicht immer ganz verlässlich. Zu Beginn unseres Aufenthaltes regnet es noch relativ häufig, doch mit jedem Tag wird es sonniger und beständiger.
Unser Tipp: Die Sehenswürdigkeiten von São Miguel sind unglaublich gut beschildert. Das gilt übrigens für alle Azoreninseln. Rein theoretisch reicht es, sich einfach ins Auto zu setzen und ins Blaue zu starten. Folge lediglich den Hauptstraßen und schon bald wird das erste Schild am Straßenrand auf eine nahe gelegene Attraktion hinweisen. Besonders oft zu finden: die berühmten Miradouros. Miradouro heißt auf Deutsch nichts anderes als Aussichtspunkt. Und von denen gibt es auf den Azoren unzählige.

1. Kraterseen Sete Cidades
Die riesige Caldera von Sete Cidades ist DER Tourispot schlechthin auf São Miguel und so etwas wie ein Aushängeschild für die Azoren. Wer nach São Miguel kommt, der schaut dort auf jeden Fall vorbei. Das monsterhaft große „Loch“ entstand wohl durch einen Vulkanausbruch, bei dem der Vulkankegel zerstört wurde. Innerhalb des Kraters bildeten sich mit der Zeit die beiden Seen heraus, welche heutzutage die Besuchermassen anlocken. Ein blauer und ein grüner See – Lagoa Azual und Lagoa Verde. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte auf dem Kraterrand sowie die Möglichkeit, hinunter ins gleichnamige Dorf und zu den Seen zu fahren oder zu wandern.
Ein besonders beliebter Spot ist übrigens das verlassene Hotel Monte Palace. Einst erbaut, um wohlhabende Reisende zu verwöhnen, blieb es nicht einmal ein komplettes Jahr in Betrieb, bis es für immer seine Pforte schloss. Seine Lage am obersten Kraterrand ist zwar bei gutem Wetter mit einem malerischen Ausblick gesegnet, aber leider sind die Schönwetter-Tage pro Jahr gezählt. Rund um die höchsten Krater der Insel sammeln sich die Wolken. Meistens wabert also eine dicke Schicht Nebel vor den Fenstern der Ruine. Das hält Fotojunkies und Lostplaces-Fans jedoch nicht davon ab, dem baufälligen Hotel einen Erkundungsbesuch abzustatten. Wir selbst haben allerdings aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet und warnen auch dich ausdrücklich davor, einen Fuß in das Gebäude zu setzen. Bilder von weniger vernünftigen Azorenurlaubern im Internet zeigen deutlich, wie marode die Bausubstanz ist.



2. Romantik in Mosteiros
Mosteiros liegt im Nordwesten von São Miguel. Der Ort selbst ist nicht besonders spannend, aber sein Strand ist für uns einer der Places-to-be, um einen romantischen Sonnenuntergang auf den Azoren zu erleben. Dem Strand vorgelagert sind vier beeindruckende Felsinseln – die Ilheus dos Mosteiros. Mit etwas Glück plumpst die Sonne abends direkt neben einer dieser Felsformationen in den Ozean.
Auch die Nordküste von Mosteiros hat bei uns Eindruck hinterlassen. Zwar wartet dort kein weiterer Strand, dafür aber jede Menge raue Felsküste, steile Küstenhänge und ein hübsches Naturschwimmbad.


3. Traumstrand Praia da Viola
Praia da Viola ist mit Abstand der schönste Strand auf São Miguel. Er liegt einige Fahrminuten von der Gemeinde Lomba da Maia entfernt und besticht mit vulkanschwarzem Sand und markanten Steilhängen. Kleiner Tipp: Am östlichen Strandende versteckt sich ein kleiner Wasserfall.
Schon als wir Maia verlassen und das Auto langsam die ausschweifenden Kurven zum Strand hinunter lenken, kommt unsere Laune auf Hochtouren. Vielleicht liegt das unter anderem auch daran, dass es der erste richtig sonnige Tag seit unserer Ankunft ist. Die Straße endet schließlich einige Meter vom Strand entfernt bei einem Parkplatz. Zu Fuß geht es weiter. Der Strand ist noch nicht zu sehen, aber der Klang des Ozeans schallt laut und deutlich zu uns hinüber. Als sich der Weg spaltet, entscheiden wir uns für einen dünnen Pfad, der oberhalb des Strands entlang zu führen scheint, anstatt gleich über eine improvisierte Steintreppe zum Meer hinunterzuklettern. Genau die richtige Wahl! Nach wenigen Minuten zweigt der nächste Pfad nach rechts ab und gibt den Blick auf eine ungewohnte Aussicht frei. Zu unseren Füßen glänzt nicht nur der tiefschwarze Sandstrand und das himmlisch blaue Meer, wir erblicken auch eine uralte Wassermühle. Verfallene Wasserrinnen begleiten uns auf dem Weg zum Strand. Der Strand selbst ist wunderschön und häufig vollkommen einsam und ruhig. Nur im Sommer ist mit etwas mehr Andrang zu rechnen.

4. Vulkanismus in Furnas
Wellness und Azoren? Das passt wie die Faust aufs Auge. Jedenfalls wenn du auf schwefelige Thermalbäder stehst. In Furnas erlebst du Wellness auf einer ganz neuen Ebene.
Unser Besuch in Furnas beginnt damit, zunächst einen Blick von oben auf den Kratersee zu werfen (Miradouro do Pico do Ferro). Mittelbeeindruckt machen wir uns anschließend auf den Weg hinunter ins Tal. São Miguel verfügt insgesamt über drei bedeutende Kraterseen und für uns belegt der von Furnas dabei den hintersten Platz. An zweiter Stelle folgt Lagoa do Fogo und der glänzende erste Platz gebührt der Caldera von Sete Cidades.

Was darfst du in Furnas nicht verpassen? Nun, da gibt es eine ganze Menge. Zum einen den beliebten Terra-Nostra-Park (teurer Eintritt) im Zentrum. Im Park wartet nicht nur einzigartige Natur, sondern auch ein großes Thermalbecken. Ein weiteres Highlight und für uns eine der erinnerungswürdigsten Sehenswürdigkeiten von São Miguel sind die Hotsprings von Furnas. Einmal findest du sie im oberen Teil des Zentrums (Caldeiras Vulcânicas) und das andere Mal direkt am See ((zu Fuß kommst du kostenlos auf das Gelände). Beide Spots solltest du unbedingt besucht haben. Ebenso empfehlen wir dir die Wanderung, die von den Quellen am Kratersee aus startet (Grená). Durch ein urwaldähnliches Gebiet führt sie über urige Wege zu mehreren Wasserfällen.


Außerdem wäre da noch das Schwimmbad Poça da Dona Beija. Ein toller Ort, um etwas auszuspannen und abzuschalten. Aber Achtung: An alle Mädels mit langen Haaren – hütet euch davor, mit offenen Haaren ins Wasser zu gehen. Julia hat sich diesen Fauxpas geleistet und das bitter bereut. Ihre langen, blonden Haare haben sofort nach dem Bad den erdigen roten Farbton des Wassers angenommen und ihn unwiderruflich gespeichert. Nach unserer Rückkehr suchte sie den Friseur ihres Vertrauens auf, doch selbst mehrmaliges Färben half nichts. Die Haare mussten ab. Also gleich von Anfang an die Mähne hochbinden und alles ist in Ordnung. Auch die Badebekleidung kann möglicherweise durch das Bad in den Pools gefärbt werden.

5. Farol da Ponta da Ferraria
Der Leuchtturm Farol da Ponta da Ferraria liegt zehn Kilometer südlich von Mosteiros und ist ein beliebtes Fotomotiv. Unser Tipp: Fahr den Leuchtturm nicht direkt an, sondern halte dich lieber an den Aussichtspunkt Miradouro da Ilha Sabrina. Dort wartet ein kleiner Picknick- oder Grillplatz und du hast den perfekten Blick auf den Leuchtturm. Am Leuchtturm selbst ist hingegen nicht allzu viel geboten.
6. Flugzeuge beobachten in Ponta Delgada
Ponta Delgada – die Hauptstadt der Azoren auf São Miguel – hat uns nur zu Teilen überzeugt. Die Innenstadt ist von starken Wechselspielen geprägt. Es kommt vor, dass die schönste Kirche sich dem hässlichsten, baufälligsten Gebäude gegenübersieht. Für die Besichtigung der Stadt sollte man nicht mehr als einen halben Tag einplanen. Ein Spaziergang über die Hafenpromenade inklusive eines Abstechers zum dreibogigen Stadttor Portas da Cidade sind das Basisprogramm. Außerdem gibt es zwei sehr schöne Kirche – die Igreja de São José und die Igreja de São Sebastião – und wer ein bisschen Natur tanken möchte, der findet sein Glück im botanischen Garten Jardim António Borges.

Unsere Lieblingsbeschäftigung in Ponta Delgada ist jedoch eine völlig andere: nämlich Planespotting. Uns sind nur wenige anderweitige Locations bekannt, die derart ideal dafür geeignet sind. Der „Start- und Landedamm“ beginnt gleich neben der Altstadt und so siehst du in regelmäßigen Abständen überdimensionale Vögel über den Hafen hinweggleiten.
7. Porto Formoso – Strand und Wandern
Porto Formoso – so lautet der Name eines winzigen Dörfchens im Norden von São Miguel. Für uns ist Porto Formoso die Perle der Insel. Auf der Zeltwiese des Ortes haben wir die meisten Nächte unserer Zeit auf São Miguel verbracht. Das offensichtliche Highlight Porto Formosos ist der breite Strand im westlichen Ortsteil.

Gleich an zweiter Stelle folgt der versteckte Wasserfall neben der Campingwiese. Aber das ist noch lange nicht alles. Eine der erstklassigsten Mini-Wanderungen São Miguel startet ebenfalls im westlichen Ortsteil. Folge dazu der Hauptstraße westlich des Strandes. Bestimmt eine halbe Stunde geht es entlang der Straße steil nach oben. Der Schweiß wird in Strömen fließen. Nach einer Linkskurve zweigt ein ausgetrampelter Pfad zur rechten Seite ab. Von da an läufst du mitten durch Felder und Weiden, bis du schließlich am obersten Punkt der Klippen angekommen bist und von einer atemberaubenden Aussicht in Empfang genommen wirst. Du blickst bis hinunter nach Porto Formoso und auf mehrere markante Felsformationen.

8. Sonnenuntergang am Miradouro de Santa Iria
Wenige Kilometer westlich von Porto Formoso stolperst du über einen der beliebtesten Aussichtspunkte auf São Miguel. Parke dein Auto und lasse dich von den umwerfenden Blick verzaubern. Schroffe Felsen, spektakuläre Küstenformationen und saftig grüne Wiesen – besser geht es kaum.
Auf der Liste der paradiesischsten Sonnenuntergangsspots auf São Miguel belegt für uns der Miradouro de Santa Iria einen stolzen zweiten Platz. Ein schmackhaftes Picknick, ein Gläschen Wein in der Hand und ein glühender Feuerball, der langsam im Meer versinkt – so darf gerne jeder Tag enden.

9. Leuchtturmfieber in Nordeste
Nordeste liegt – wie könnte es anders sein im Nordosten der Insel. Das Örtchen schenkt São Miguel einige der beliebtesten Sehenswürdigkeiten: den Leuchtturm Farol da Ponta do Arnel, den zugehörigen Fischerhafen und den botanischen Garten mit einem der beeindruckendsten Wasserfällen der Azoren.

Besonders der Leuchtturm hat es uns angetan. Zwei ausgewählte Spots solltest du dir keinesfalls entgehen lassen. Das ist zum einen der Aussichtspunkt Miradouro da Vista dos Barcos und zum anderen die steile Wanderung zum Leuchtturm. Mit dem Auto zum Leuchtturm zu fahren ist absolut nicht zu empfehlen, da das Gefälle deine Bremse zum Glühen bringen wird. Doch vertraue uns, du wirst es mit Sicherheit nicht bereuen, zu Fuß unterwegs zu sein. Umso mehr Zeit bleibt dir für die atemberaubenden Aussichten über die imposante Küste und auf den Leuchtturm, der wie aus einem Gemälde entsprungen scheint.

10. Themalspaß am Lagoa do Fogo
Miradouro da Barrosa – das ist der Spot, der hier in aller Munde ist. Von oben auf den Kratersee zu blicken, ist einfach nur genial. Wir haben bestimmt Stunden damit verbracht, das perfekte Foto bei jeder Wetterlage zu schießen. Keine große Sache übrigens – das Wetter ändert sich in dieser Höhe an manchen Tagen beinahe minütlich. Also keine Sorge – sollte bei deiner Ankunft eine Wolkensuppe den Blick ins Tal verbergen, brauchst du gewöhnlich bloß ein wenig Geduld beweisen.


Nach deinem Besuch am Kraterrand kannst du entweder zum See wandern oder Körper und Geist mit einer kleinen Auszeit verwöhnen. In den heißen Thermalbädern Caldeira Velha (ca. 3€ Eintritt) werden Wellnessträume wahr. Jedenfalls, wenn man es mag, sich wie im Urwald zu fühlen. Unter wuchernden Farnen lässt du deine Seele baumeln und verschwendest keinen Gedanken an gestern oder morgen.
11. Vale das Lombadas
Einzigartige Naturphänomene machten die Azoren einst berühmt und verhalfen ihnen zu ihrem Ansehen als attraktives Reiseziel. Man spricht von eindrucksvollen Kraterseen, botanischen Unikaten und schroffen Küstenlandschaften. Aber das Vale das Lombadas erwähnt kaum keiner. Wie kann das bloß sein? Verbirgt sich in diesem Tal doch eine der tiefsten Schluchten auf São Miguel.
Es mag wohl daran liegen, dass das Tal gar nicht so leicht zu finden ist. Schon gar nicht bei Regen – wir standen mehrmals kurz davor aufzugeben. Deshalb hier unsere Wegbeschreibung (Ausgangspunkt Ribeira Grande): Folge zunächst den Schildern nach Caldeiras. Kurz vor dem Ort zweigt ein dünnes Sträßchen nach rechts ab. Nun beginnt der spannende Teil. Die Straße ist zwar weiterhin asphaltiert, wird aber so dünn, dass zwei Autos nur schwer aneinander vorbei passen. Hier und da gibt es Ausweichmöglichkeiten. Etwa vier Kilometer später – du hast inzwischen einige Höhenmeter hinter dir gelassen – kommst du erneut an eine Kreuzung. Du hältst dich weiterhin rechts. Wenn die Straße mittlerweile aus Pflastersteinen besteht, dann bist du richtig. Dein Abenteuersinn ist hoffentlich geweckt, denn nur wenige Minuten später hast du dein Ziel erreicht. Vom Parkplatz aus starten mehrere tolle Wanderungen in die Region. Nutze die Gelegenheit, einen Blick auf den Doppelwasserfall zu werfen 37°46’52.3″N 25°27’28.8″W.

12. Inselspaß in Vila Franca do Campo
Vila Franca do Campo ist unser letztes Ausflugsziel, bevor wir uns auf die Heimreise begeben. Hinter uns liegen Wochen voll spannender Inselerlebnisse auf den Azoren und vor uns nur noch ein letzter Tag auf São Miguel. Den wollen wir richtig ausnutzen. Da wir am Vortag erst von Santa Maria zurückgekehrt sind, haben wir keinen Mietwagen mehr zur Verfügung. Also beschließen wir den Bus zu nehmen und nutzen damit zum ersten Mal die öffentlichen Verkehrsmittel auf der Insel. Auf den Azoren ausschließlich mit den Öffis zu reisen, gestaltet sich ziemlich schwierig, da maximal die Hauptorte regelmäßig angefahren werden. Die kleinen Dörfer sind nur mit größtem Aufwand zu erreichen. Aus diesem Grund ist ein Mietwagen für deinen Urlaub auf den Azoren fast unerlässlich.
Die Busfahrt von Ponta Delgada nach Vila Franca dauert knapp eineinhalb Stunden und macht uns einen riesen Spaß. Nicht selbst fahren zu müssen, bedeutet, endlich mal den Blick schweifen zu lassen und die vorüberziehende Landschaft aus vollem Herzen zu genießen.
In Vila Franca do Campo angekommen, stehen wir erst einmal etwas verloren am Straßenrand. Der Bus hat uns ein gutes Stück außerhalb des Zentrums ausgespuckt und wir müssen uns zunächst orientieren. Ein Gespräch mit einem freundlichen Passanten schafft Abhilfe und wenige Augenblicke später spazieren wir auf einer kleinen Straße gen Ozean.
Entlang des Meeres führen kleine verschlungene Wege. Bald erreichen wir den Hafen. Der Plan lautet, eines der Taxiboote zu besteigen und die der Stadt vorgelagerte Insel zu erkunden. Doch unser Plan und das Schicksal harmonieren heute nicht. Am Bootsschalter heißt man uns herzlich willkommen, erklärt uns aber bedauernd, dass heute kein Boot mehr zur Insel übersetzen wird. Anscheinend gibt es technische Probleme mit dem Touri-Boot. Tja, dann soll es wohl nicht sein. Also schlendern wir noch ein wenig durch die ruhigen Gassen von Vila Franca, bestaunen die weißen sowie bunten und manch altertümliche Hausfassaden.


13. Unser Geheimtipp auf São Miguel: Porto de Santa Iria
Der Felshafen Porto de Santa Iria ist unser persönlicher Geheimtipp auf São Miguel. Hier kommen nur die Allerwenigsten vorbei. Man trifft allerhöchstens ein paar Einheimische und in den seltensten Fällen ein paar verirrte Touristen wie uns. Das liegt daran, dass die meisten die kleine Abzweigung, die hinunter in den ehemaligen Bootshafen führt, schlichtweg übersehen. Dabei kommt man auf dem Weg zum beliebten Aussichtspunkt Ponta do Cintrão unweigerlich daran vorbei.

Knapp 1,5 Kilometer vor dem Miradouro geht eine dünne Straße nach unten weg. Die Durchfahrt ist verboten. Parke dein Auto am besten nahe der Kreuzung am Straßenrand und mach dich zu Fuß auf den Weg. Du läufst maximal zehn Minuten.
Im Hafen von Santa Iria erwarten dich eine spektakuläre Felslandschaft sowie die Überbleibsel der früheren Bootsanlegestellen. Ein magischer Ort mit Charakter und Geschichte.
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3 KOMMENTARE
Hallo ihr Beiden,
Danke für den wunderschönen, ausführlichen Blick auf diese tolle Insel! Wir werden mit unseren Enkelkindern im Juli für eine Woche hier sein und versuchen, so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich zu erkunden. Was ich bisher leider nicht ergründen konnte ist die Versorgungslage. Wir haben die Unterkunft ohne Verpflegung, landen am Sonntag gegen Mittag und unsere Unterkunft liegt 20 km außerhalb von Delgada. Es wäre super nett von euch, wenn ihr mir mit einem Tipp helfen könntet. Schließlich sollen die beiden Enkel nicht gleich am ersten Tag hungrig ins Bett gehen :). Auto haben wir erst am folgenden Tag.
Liebe Grüße und herzlichen Dank im Voraus!
Beate
Toller, interessanter Bericht! Danke. Macht einem gleich an, die Inseln ebenfalls zu besuchen.
Danke dir! Das lesen wir sehr gerne.
Herzliche Grüße, Julia & Felix