Der Ohridsee in Nordmazedonien: Balkan-Roadtrip
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
1. Grenzeübertritt zwischen Nordmazedonien und Albanien
Am späten Nachmittag erreichen wir den Ohridsee. Von der albanischen Seite aus liegt er verlassen da und erfreut seinen Betrachter dank seines malerischen Ambientes. Die Sonne nähert sich bereits als glänzender Feuerball der Wasseroberfläche, als wir schließlich die Grenze zu Nordmazedonien passieren. Eigentlich hatten wir geplant viel früher anzukommen. Doch wie das eben so oft mit Plänen ist, lief alles anders. Auf unserer kompletten bisherigen Rundreise durch den Balkan haben wir mindestens zehn Grenzübertritte hinter uns gebracht. Die Grenze hier am Ohridsee ist mit Sicherheit die kleinste von allen und die, für die wir am allerlängsten gebraucht haben. Die Schlange ist kaum fünf Autos lang und trotzdem braucht es Ewigkeiten, bis sie uns schließlich passieren lassen. Spätestens an der Nordmazedonischen Grenze sollte auch der Reisepass auf keinen Fall fehlen. Vor uns drehen zwei deutsche Reisende entnervt und mit quietschenden Reifen um. Man lässt sie ohne Pass hier nicht ins Land. Auf der Seite des Auswärtigen Amtes steht zwar, dass die Einreise auch mit Personalausweis möglich ist, doch das scheint abhängig davon zu sein, an welcher Grenze man es versucht.
2. Das Kloster Sveti Naum
Auch wenn die Sonne uns nur mit vereinzelten Strahlen von ihrer Existenz wissen lässt, wollen wir uns den Besuch beim Kloster Sveti Naum nicht nehmen lassen. Sveti Naum wurde im 9. Jahrhundert gegründet und ist inzwischen Teil des UNESCO-Welterbes. Die riesige Anlage rund um das Kloster bietet viel zu sehen und ruhige Plätze zum Entspannen. Wer schon immer mal in einem Kloster übernachten wollte, der hat die Möglichkeit eine gemütliche Nacht in einem Hotelbett innerhalb der alten Gemäuer zu verbringen.
Während das Tageslicht erlischt, sitzen wir auf hoch oben auf der Aussichtsmauer und schauen hinunter auf den Ohridsee. So dürfte jeder Abend ausklingen!
Auf dem Weg zum Campingplatz fühlen wir uns zum ersten Mal in dieses neue Land ein und sofort ist klar: Hier wird es uns gefallen! Um ehrlich zu sein tut es auch gut einen etwas solideren Baustil und ein paar weniger heruntergekommene Häuser am Straßenrand zu bewundern. Nach zehn Tagen Albanien ist das ein ganz befremdliches Bild. Albanien versprüht zwar seinen ganz besondern Flair, den wir auch niemals missen wollten, doch trotzdem ist es schön mal wieder etwas anderes zu sehen.
3. Ein neuer Tag am Ohridsee
Die Sonne kehrt zurück und damit beginnt ein neuer Tag am Ohridsee. Taufrisch knirscht das Gras unter unseren Füßen, als wir uns auf den Weg zur Dusche machen. Sowohl bei den Männern und den Frauen gibt es jeweils nur eine einzige Dusche für alle Camping-Bewohner. Die Wartedauer fühlt sich fast genauso langatmig an wie die Ewigkeit, die wir gestern auf das Überqueren der Grenze gewartet an. Frisch geduscht frühstücken wir im Auto und wagen dann den ersten Blick auf den See. Nur wenige Schritte von unserem Stellplatz entfernt, erwartet uns ein paradiesisches Erwachen. Der Himmel strahlt in allen Blautönen und der See spiegelt die Farben seiner Umgebung mit aller Kraft wieder.
4. Die Stadt Ohrid vom Ohridsee
Nach einem entschleunigten Start in den Morgen machen wir uns auf in Richtung Stadt. Auch Ohrid gehört zum UNESCO-Welterbe. Nordmazedonien hat einiges zu bieten, worauf das Land stolz sein kann und weswegen es in Zukunft bestimmt noch viele Touristen anlocken wird.
Der Rest des Tages gehört nur Ohrid. Das Auto lassen wir am Stadtrand stehen und schlendern ins Zentrum. Über eine breite Geschäftsstraße gelangen wir zur Anlegestelle der Boote und Fähren, die Urlauber über den See geleiten. Direkt vor dem kleinen Hafen befindet sich ein grünes Areal mit interessanter Kunst aus Pflanzen. Einige Fotosüchtige drängeln sich an uns vorbei, um das beste Bild für ihre Social Media Feeds zu ergattern. Schön, dass wir heute so entspannt unterwegs sind.
Bald knurrt der Magen schon wieder. Erst nur bei einem von uns, doch schon bald sind wir uns beide sicher ein großes Loch im Bauch zu verspüren. Wie kann das sein? Das Frühstück liegt doch kaum drei Stunden zurück. Aber mit Hunger ist es normalerweise wenig zielführend eine Stadt zu erkunden. Also lassen wir uns im Schatten einer Hausmauer nieder und werden mit einem leckeren Mahl verwöhnt. Die nordmazedonische Küche im Westen des Landes erleben wir sehr ähnlich zur albanischen. Nur dass die Albaner etwas mehr Gewürz verwenden.
5. Abseits der Pfade in Ohrid
Zufriedenes Brummeln ertönt aus der Magengegend, als wir schließlich die engen Gassen der Altstadt hinauf wandern. Im oberen Teil Ohrids herrscht Stille und man trifft kaum eine andere Menschenseele. Lange zieht es uns durch den einsamen Teil dieser Stadt. Wir sehen abgelegene Kirchen, genießen umwerfende Aussichten auf den See und entkommen der prallen Sonne.
Voller wird es in der Nähe des alten Theaters. Die ausschweifenden Publikumsränge kannst du kostenlos betreten und der Blick über die große Freilichtbühne mit Stadt und See im Hintergrund ist wahrlich beeindruckend. Hier müsste man mal ein Konzert erleben dürfen. Der richtige Sound und diese Kulisse bringen dein Weltbild zum wanken.
In einem ausgedehnten Spaziergang bestaunen wir auch noch den Rest der Stadt vom Ohridsee. Das Kloster von Saints Clemens, die vorausgehende Ausgrabungsstätte und die weitläufige Festung sind unsere letzten Stopps, bevor wir entlang der Küste in der goldenen Natur abtauchen.
6. Von der Freundlichkeit der Bewohner Nordmazedoniens
Eine Geschichte von der liebreizenden Herzlichkeit der Nordmazedonen müssen wir hier unbedingt noch anbringen: Eigentlich sind wir nur auf der Suche nach dem Weg zu einem Aussichtspunkt. Wir sind uns allerdings nicht ganz sicher, ob wir dazu nicht das Kloster von Saint Clemens durchqueren müssen. Google Maps hat zumindest einen solchen Eindruck vermittelt. Der Besuch des Klosters würde jedoch Geld kosten. Und die Klosterbesichtigung ist zeitlich in unserem Plan gar nicht mehr schaffbar. So fragen wir zunächst am Eingang nach, ob der Ticketverkäufer denn wüsste, wie wir den Aussichtspunkt erreichen könnten. Auch er ist sich nicht sicher. Sein Vorschlag: Wir sollen doch einfach mal nachschauen gehen. Dazu dürfen wir das Kloster kostenlos betreten. Wie lieb ist denn das? Die paar Euro hätten wir natürlich auch bezahlt, aber das hat er von vornherein abgelehnt! Solch eine freundliche Hilfsbereitschaft erfährt man wirklich selten.
7. Abends am Ohridsee
Bald ist es schon wieder Zeit für einen weiteren Sonnenuntergang. Alle Bewohner und Besucher Ohrids scheinen sich dazu rund um die Kirche des heiligen Johann von Kaneo zu versammeln. Man könnte sich auch keinen besseren Ort vorstellen. Kurze und lange Boote schippern über den See für eine letzte Tagestour, während unzählige Silhouetten vor der Kirche auf den erwärmten Mauern sitzen und der Sonne hinterher winken. Das Kirchengemäuer leuchtet in seiner imposanten sakralen Würde und das Versinken der Sonne ist traumhafter denn eh und je.
Im Anschluss laufen wir direkt am Wasser entlang zurück ins Zentrum, wo unser Auto auf uns wartet. Die Strecke am See ist wohl der schönste Abschnitt des Tages. Da können nicht mal die abgelegenen Sträßchen im hohen Teil der Altstadt mithalten. Holzstege und Steinpfade geleiten uns neben hoch aufragenden Felsen über die Wasseroberfläche. Gemütliche Bars und Strandlokale laden dich zu einem verträumten Abendessen am See ein.
Hat dir unsere gemeinsame Besichtigung des Ohridsees gefallen? Dann steige doch wieder mit ein, wenn unsere Fahrt weitergeht. Ein weiteres Highlight in Nordmazedonien war übrigens unser Besuch beim Matka Canyon!
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4 KOMMENTARE
Hallo ihr zwei,
ein sehr schöner Bericht. Vielen Dank. Da wir im Sommer mit unseren drei großen Kinder im Bus und Dachzelt (14, 16, 18) über den Balkan nach Griechenland reisen wollen, interessieren wir uns sehr für den schönen Cmapingplatz auf dem ihr am Ohridsee ward. Würdet ihr uns verraten, wo ihr ward und wie der Platz heißt?
Viele liebe Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
wir waren auf dem „Camper Stop – K’j Divono“. Ein schöner, einfacher und auch preislich angemessener Platz. Einziges Manko: Die Sanitäreinrichtungen sind recht dürftig. Für ein bis zwei Nächte aber absolut machbar – und wenn ihr mit dem Bus reist, habt ihr ja vielleicht sogar eine integrierte Nasszelle an Bord.
Ich wünsche euch eine tolle Reise!
Herzliche Grüße, Julia
Liebe Julia,
lieber Felix,
vielen Dank für die schönen Bilder und den interessanten Bericht über eine Region, die mir völlig unbekannt. Der Ort sieht richtig nett aus und es gibt auch einiges drumherum zu sehen. Könnte mir gut vorstellen, da mal Urlaub zu machen.
Liebe Grüße und bleibt gesund,
Renate
Liebe Renate,
danke dir! Wir können den Ohridsee – sowie ganz Nordmazedonien – wirklich nur jedem empfehlen. Das Land ist noch ziemlich unentdeckt und bietet eine Menge Erholungspotenzial! Solltest du eines Tages dorthin aufbrechen, wünschen wir dir eine wunderbare Reise!
Bis dahin liebe Grüße zurück und bleibe auch du gesund!
Julia & Felix