1. Welches Auto brauchst Du für die Sahara?
Bis zum „Ende der befestigten Straße“ gelangst Du problemlos mit einem normalen Auto. Sobald Du dich jedoch in die Sahara selbst begibst, benötigst Du auf jeden Fall Allradantriebe. Zusätzlich sollte dein Wagen genügend Bodenfreiheit aufweisen, damit Du nirgendwo aufsitzt.

2. Route in die Sahara
Wir haben unsere Fahrt in die Sahara (Startpunkt Marrakesch) in mehrere Etappen unterteilt. Da man oft nur sehr langsam vorankommt, ist eine gute Einteilung mehr als zu empfehlen.
1. Etappe: Marrakesch – Ouarzazate
- Straße N9 (bei Google Maps)
- Es gibt noch keine Autobahn nach Ouarzazate!
- Achtung: Für die 200 Kilometer haben wir fast fünf Stunden gebraucht
- Die Strecke wird von vielen Touristen befahren. Die Polizei bewacht die Strecke auch gerade deswegen sehr stark. Man fühlt sich wirklich absolut sicher
- Die Strecke ist sehr gut ausgeschildert
- Eine Fahrt nach Einbruch der Dunkelheit ist nicht zu empfehlen, da die Straße nicht im allerbesten Zustand ist und die Kurven nicht immer dem Logischen folgen
- Man trifft viele Schaf- und Kuhtransporter, die das Vorankommen nochmal verlangsamen
- An den guten Stellen kann man maximal 80 km/h fahren
- Es gibt sehr steile Kurven
- Es geht extrem viel hoch und runter
- Ab und zu ist die Straße abschnittweise nicht asphaltiert oder in Bauarbeiten
- Man kommt immer wieder an genialen Aussichtspunkten vorbei! Vor allem während des Passstücks auf 2300 Metern!
- Die Straße führt einen ab und an durch sehr schöne, traditionelle Dörfer
- Bunte Landschaft und bepflanzte Terrassen zieren mancherorts die Umgebung
- Die Strecke bis Ouarzazate kann man locker alleine fahren. Wir halten es nicht für nötig hierfür extra einen Fahrer zu engagieren
- Mit unserem Honda Jazz, der natürlich keinen 4×4-Antrieb hat, hat die Strecke super geklappt! Wir haben auch einige Wohnmobile auf der Strecke gesehen
- Man sollte unbedingt den Wetterbericht beachten: Die Straße ist teilweise einfach in den Felsen gebaut, was nicht allzu spaßig sein sollte bei Starkregen und Unwetter! An manchen Stellen besteht die Gefahr, dass es bei extremer Nässe zu Erdrutschen kommt. Aktuell arbeiten aber auch genau an diesen Stellen Straßenarbeiter, was die Lage in Zukunft deutlich verbessern könnte
- Die Straße ist nicht ganz-jährlich zu befahren! Es gibt Schranken: die wohl bei heftigem Unwetter bzw. Schneefall geschlossen sind!
2. Etappe: Ouarzazate – Zagora
- Straße N9 (bei Google Maps)
- Bisher gibt es keine Autobahn! Die Straße kann man ohne 4×4 und auch mit einem Wohnmobil problemlos befahren
- Die Strecke ist sehr gut ausgeschildert
- Die komplette Strecke ist asphaltiert
- Man kommt schneller voran als zwischen Marrakesch und Ouarzazate, da die Strecke auch weniger stark befahren ist
- Die wunderschöne Fahrt führt einen hoch bis auf einen Pass von 1600 Metern! Freut euch auf tolle Ausblicke! Alleine die Ausblicke sind es wert da gewesen zu sein. Die Region ist umwerfend!
- Auf dem Weg liegen kleinere Wüstendörfer in Oasen und auch Touri-Dörfer zum Zwischen-Übernachten
- Kurz vor Zagora gibt es sehr viele Kasbahs. Das sind alte Burg- oder Festungsanlage, die einst innerhalb oder außerhalb von Städten gebaut worden sind. Heute kann man noch deren, häufig sehr gut erhaltenen, Überreste besichtigen
- Achtung: Auf der Strecke ist uns ein möglicher Betrüger aufgefallen! Auf der Hinfahrt stand ein Mann am Straßenrand, der eine Autopanne zu haben schien. Er wollte uns herauswinken, doch in Marokko muss man bei sowas als Tourist etwas vorsichtig sein. Wir haben also nicht angehalten. Auch die Einheimischen hinter uns haben übrigens nicht angehalten. Die hat er aber auch nicht versucht herauszuwinken. Einige Tage später haben wir denselben Mann wieder gesehen! Wieder wollte er uns herauswinken, indem er vorgab eine Autopanne zu haben. Komischerweise stand er allerdings dieses Mal aber fünf Kilometer weiter an der Straße! Und sah auch noch so frisch aus wie Tage zuvor! Dass er mehrere Tage auf dieser Straße ohne Dusche, Wasser und Essen zugebracht haben sollte, erschien uns bei seinem Anblick sehr unglaubwürdig. Und dass ein Auto genau fünf Kilometer fährt, bis es wieder liegen bleibt oder dass man bei einer Panne nicht lieber zum nächsten Dorf läuft, dass auch maximal zehn Kilometer entfernt war, ist auch sehr fragwürdig
3. Etappe: Zagora – M’Hamid
- Anmerkung: Ab Zagora haben wir uns entschieden nicht mehr mit unserem eigenen Auto weiterzufahren. Wir wären am liebsten die ganze Tour selber gefahren, am besten bis direkt zu den Dünen. Doch da man vom Oasen-Ort M’Hamid noch ungefähr 50 Kilometer Schotterpiste mitten durch die Wüste fahren muss, ist das leider nicht in Frage gekommen. Wie sich aber herausgestellt hat, hätten wir bis M’Hamid locker noch selber fahren können, da der Weg bis dahin noch hauptsächlich aus befestigter Straße und einigen wenigen Kies-Stellen besteht. Wir haben jedoch direkt in Zagora unsere Tour gebucht. Mit einer Übernachtung in einem Wüstenzelt. Wir waren sehr zufrieden mit unserer Entscheidung. Wer sich in der Wüste noch nicht auskennt, sollte nicht gleich beim ersten Mal alleine aufbrechen. Wer schon etwas mehr Wüsten-Erfahrung hat, kann sich in M’Hamid einen 4×4 mieten
- Straße N9 (bei Google Maps)
- Die knapp 100 Kilometer dauern mit einem normalen Auto (nicht 4×4) um die zwei Stunden
- Größtenteils geteert. Abschnittsweise Kies
- Wieder fährt man über einen tollen Pass mit tollen Ausblicken
4. Etappe. M’Hamid – Erg Chegaga
- Dauer: Ungefähr 50 Kilometer, für die man um die zwei Stunden braucht
- Ein 4×4 ist absolut notwendig und ein Guide mehr als empfehlenswert für Wüsten-Neulinge!
- Man folgt keinen Straßen mehr, sondern fährt hauptsächlich querfeldein
- Ein schöner Anblick sind die Dromedare, die immer wieder in der Landschaft stehen. Wilde Dromedare gibt es allerdings so gut wie gar nicht mehr! Meistens sind es Dromedare, die von ihren Besitzer dorthin gebracht werden, um an den wenigen bewachsenen Stellen in der Wüste zu grasen
- Die Erfahrung durch die Wüste zu fahren ist einfach unbezahlbar schön!
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