Ein Tagesausflug nach Santa Maria – Die schönste Azoreninsel
Azorenlieber werden über diese Headline den Kopf schütteln. Also wirklich! Die eine schönste Insel, die gibt es doch gar nicht! Alle Azoreninseln sind besonders! Und das stimmt ja auch. Da geben wir dir erstmal absolut Recht. Trotzdem sind für uns nicht alle Inseln gleich und wir haben definitiv unsere Favoriten! Genauso wie unseren Liebling! Und dieser ist mit Abstand Santa Maria (Alle Infos über Santa Maria gibt es hier!). Wir erklären dir auch gerne ganz ausführlich, warum das so ist!
Hallo, Du! Schön, dass Du dich zu uns verirrt hast! Wir sind Felix und Julia, zwei unglaublich reiseverliebte Menschen. Mehrere Jahre erkunden wir nun schon unseren blauen Planeten. Angefangen hat das Ganze mit .. mhm ja, wo hat das Ganze eigentlich angefangen? Vielleicht ist Felix’ Zeit in Australien schuld. Vielleicht auch unser gemeinsames Jahr in Madrid. Fakt ist: Die Reiselust ist da und sowas von unstillbar! Willst Du noch mehr über uns erfahren? Willst Du wissen, warum wir Secluded Time überhaupt gegründet haben? Dann lies doch einfach weiter!
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes über die Azoreninsel Santa Maria
- Mit der Fähre nach Santa Maria
- Einsame Wanderwege und tolle Natur
- Die Rote Wüste von Santa Maria
- Leuchtturm-Alarm
- Ein ganz besonderer Wasserfall
- Unsere Lieblingskirche auf Santa Maria
- Unser persönliches Tank-Erlebnis – Stress im Azoren-Paradies auf Santa Maria
- Warum Santa Maria unsere Lieblingsinsel der Azoren ist?
Wissenswertes über die Azoreninsel Santa Maria
Santa Maria – die einzige Insel der neun Azoren ohne aktiven Vulkanismus – liegt ganz im Osten der beliebten Inselgruppe. Mit nur knapp 100 km² zählt Santa Maria klar zu den kleineren Inseln. Von der Hauptinsel São Miguel trennt sie nur ein dreißigminütiger Flug oder eine knapp vierstündige Fährfahrt.
Wer die rund 5.600 Einwohner besuchen will, aber nicht allzu viel Zeit zur Verfügung hat, dem bietet sich ein Tagesausflug von São Miguel aus an! In der Sommerperiode, wenn die gelbe Fährlinie verkehrt, kannst Du die Hauptinsel im Morgengrauen verlassen, um gegen Mittag auf Santa Maria anzukommen. Dort bleiben dir dann um die zehn Stunden, bis die Fähre wieder Richtung São Miguel ablegt. Genug Puffer, um sich ein wenig umzuschauen und diese einzigartige Insel kennenzulernen. Und wer weiß, vielleicht ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. So war es zumindest bei uns!
Mit der Fähre nach Santa Maria
Ein Tag auf Santa Maria ist natürlich viel zu wenig. Das haben wir von Anfang an gewusst. Ein Blick in den Reiseführer hat gereicht, um das zu vermuten. Trotzdem wollten wir diesen Tagesausflug am Ende unserer Azorenrundreise unbedingt noch mitmachen. Besser einmal kurz da gewesen als überhaupt nicht!
Also buchen wir die Fähre online und quälen uns – als der Tag gekommen ist – frühmorgens aus dem Bett. Auf der Fähre nehmen wir uns dann die Zeit, um in Ruhe unsere Route über Santa Maria zu planen. Apropos – Fähre fahren auf den Azoren macht einfach immer riesigen Spaß! Bald steht fest. Wir wollen eine ausgedehnte Rundfahrt über die Insel per Roller unternehmen. Bisher fehlt uns dazu jedoch der Roller! Die Roller-Suche gestaltet sich auch gar nicht so leicht. Vielmehr gleicht sie einer Odyssee. Das merken wir bald!
Nachdem wir auf der Insel angelegt haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg ins Zentrum von Vila Do Porto. Die Innenstadt liegt ein gutes Stück vom Hafen entfernt, aber dafür bekommen wir zu Fuß einen guten ersten Eindruck. Anschließend durchkämmen wir den Ort nach einem offenen Scooter-Rental. Das ganze kostet uns rund eine Stunde unserer wertvollen Zeit. Schließlich werden wir jedoch glücklich fündig und bekommen guten Endes unseren langersehnten Roller. Die Mietgebühr liegt bei 20€ pro Tag. Da kann man nicht meckern!
Unser Tipp für dich: Wenn Du effizientes Zeitmanagement betreiben willst, solltest Du dir bereits im Voraus einen Roller oder einen Mietwagen organisieren. Die Mietagenturen bringen dein Gefährt gewöhnlich direkt zum Hafen, von wo aus deine Erkundungstour starten kann.
Tipp Zwei: Tankstellen gibt es auf Santa Maria nur in Vila Do Porto. Diese Erkenntnis kam für uns etwas spät und hat uns ganz schön ins Schwitzen gebracht. Dazu später mehr!
Einsame Wanderwege und tolle Natur
Unsere erste Etappe führt uns nach Anjos (Hier geht es zum Steckbrief von Anjos). Der Ort an sich macht nicht besonders viel her, dafür die Natur außen herum umso mehr. Wer Anjos nach Westen verlassen möchte, der kann dies auf einem dünnen Wanderpfad entlang des Ozeans tun. An den Hänge blühen kleine Blümchen und die Küste ist rau aber wunderschön. Mitten durch diese Naturidylle führt dich deine Wanderung in absoluter Ruhe mit nichts als dem Meeresrauschen in den Ohren. Anfang Juni trafen wir dort kaum auf andere Wanderer. Hinter der ersten Biegung, nachdem Du Anjos verlassen hast, findest Du auf der linken Seite übrigens auch eine Lavahöhle. Felix lässt es sich natürlich nicht nehmen und wagt eine ausgiebige Expedition.
Die Rote Wüste von Santa Maria
Die Rote Wüste (Hier findest Du den zugehörigen Steckbrief!) von Santa Maria liegt im Norden der Insel und dort ziemlich genau in der Mitte. Was musst Du dir unter der Roten Wüste vorstellen? Einfach gesagt: Ein großes Areal voll von rotem Sand!
Wir näheren uns dem Gebiet mit unserem Flitze-Roller und schon bald ist die Straße keine richtige Straße mehr, sondern viel eher ein Feldweg, dessen Untergrund immer röter wird. Wir lassen unseren fahrbaren Untersatz zurück und laufen neugierig einen dünnen Fußweg entlang. Um uns herum ragen hohe Bäume auf.
Als wir den letzen Baum hinter uns lassen, weitet sich auf einmal der Blick. Wir stehen inmitten einer riesigen Fläche und sehen nur noch rot. Im wahrsten Sinne des Wortes! Der Boden ist, soweit wir blicken können, über und über mit rotem Sand bedeckt. Die Farbe strahlt hell auf und lässt uns den regenverhangenen Himmel mit einem Schlag vergessen. Ein unvergleichlicher Anblick! Die Wüste ist hauptsächlich flach und nur an wenigen Stellen treffen wir auf kleine Dünen-ähnliche Hügel. Umgeben ist das Areal der Roten Wüste von grünen Bäumen und Sträuchern.
Leuchtturm-Alarm
Auf Santa Maria gibt es natürlich auch einige schöne Leuchttürme. Der schönste von allen befindet sich nahe des Ortes Maia: der Farol de Gonçalo Velho. Gäbe es einen Contest der hübschesten Leuchttürme der Azoren, wäre diesem Leuchtturm auf dem Ponta do Castelo ein Platz in den Top Fünf sicher.
Auch der Leuchtturm am Ponta do Norte ist seine etwas ungemütliche Anfahrt wert. Zwar wirst Du dort keinen richtigen Leuchtturm mit allem drum und dran finden, aber der Ort ist trotzdem etwas Spezielles. Der Weg dorthin führt dich soweit ab vom Schuss, dass die Etappe an sich schon eine Sehenswürdigkeit ist. Diese Mischung aus liebevoll bepflanzten Gärten und verwilderter Natur neben saftig grünen Wiesen versprüht einen Charme, den man so leicht nicht wiederfindet.
Ein ganz besonderer Wasserfall
Laut unserer Recherche erreicht der Cascata do Aveiro am Ortsende von Maia (Mehr über den Wasserfall gibt es in unserem Steckbrief!) eine Höhe von 110 Metern. Damit spielt er weit oben in der Liga der Wasserfälle der Azoren mit und wird nur von ein paar wenigen auf Flores geschlagen. Selbst wenn unsere Recherche nicht stimmen sollte (sie war durchaus schwierig) und er ein paar Meter weniger auf dem Buckel hat, darfst Du diesen beachtlichen Wasserfall auf keinen Fall verpassen.
Über die Jahrtausende hat sich der Wasserfall ein beachtliches Stück in die steil abfallende Felswand gegraben. Das Gestein in dem rundlichen Schlot ist über und über mit Moosen bewachsen und verleiht dem Ort ein ganz besonderes Ambiente.
Direkt am Fuße des Wasserfalls hat sich ein kleiner See gebildet und plätschert von dort ausgehend über mehrere Sammelbecken in Richtung Meer. Mit etwas Glück triffst Du dort auch einige gefiederte Freunde an. Auf jeden Fall aber schießt Du eine Menge klasse Fotos!
Um den Wasserfall zu erreichen, musst Du über Santo Espírito der Straße bis nach Maia folgen. Du fährst durch den kompletten Ort und ganz am Ende der Straße erwartet dich ein kleiner Parkplatz. Von dort aus sind es nur wenige Schritte zum Wasserfall-Schlot. Besonders viele Schaulustige sollten dir dort normalerweise nicht begegnen.
Im Sommer ist der Wasserfall leider häufig ziemlich ausgetrocknet, aber nach ein paar Tagen Regen kommt da auf einmal ganz schön was runter. Die hohe Felswand an sich ist aber beeindruckend und fotogen genug, um den Cascata do Aveiro auch in einer Trockenperiode zu besuchen.
Unsere Lieblingskirche auf Santa Maria
Die Ermida de Nossa Senhora de Fátima haben wir auf unserer Routenplanung nicht ins Auge gefasst. Sie ist einfach auf einmal da! Neben der Straße am Wegrand. Unzählige Stufen führen uns nach oben zu einer traditionellen Kapelle. Nicht nur die Aussicht von da oben lohnt sich.
Unser persönliches Tank-Erlebnis – Stress im Azoren-Paradies auf Santa Maria
Eine Story steht noch aus. Wir haben fest versprochen dir noch alles über unseren Tank-Zwischenfall zu berichten. Irgendwann knapp nach dem Wasserfall bei Maia fängt unsere Tankleuchte auf einmal an zu blinken. Oh shit! Da ist ja nur noch ein Strich. Von acht! Oh je, was machen wir nun? Wir kämpfen uns den Berg hinauf, geben dabei möglichst wenig Gas und hoffen auf eine Tankstelle in Santo Espírito. Bis zum Ort hält der Sprit wohl noch. Hoffen wir zumindest!
Kurz darauf erreichen wir erleichtert das Zentrum von Santo Espírito. Doch, wie sollte es anders sein, wir haben uns zu früh gefreut. Natürlich ist keine Tankstelle weit und breit zu entdecken. Also fragen wir uns durch. Nach einigen Verständigungsschwierigkeiten wird schließlich klar: Die nächste und somit einzige Möglichkeit zu Tanken befindet sich in Vila do Porto. Gut zwanzig Minuten Fahrt entfernt. Oha!
Bitte, lieber Roller! Wir flehen dich an! Die nächsten Kilometer musst Du noch durchhalten. Wir dürfen hier nicht einfach stranden. Dafür haben wir keine Zeit! Unsere Fähre verlässt in zwei Stunden den Hafen und in drei Tagen müssen wir das Flugzeug auf São Miguel erwischen. Kein guter Zeitpunkt, um das Schiff zu verpassen.
Die Tankanzeige springt immer hin und her. Mal ist es ein Strich, der bedrohlich blinkt, dann wieder zwei oder drei. Je nachdem ob wir bergabwärts oder bergaufwärts fahren. Das zeigt zumindest, dass wir nicht komplett an die Reserven gehen und dass die Tankanzeige einfach nicht ganz exakt anzeigt. Entspannt sind wir trotzdem nicht.
Mit einigen grauen Haaren mehr erreichen wir schließlich den Ortsrand von Vila do Porto. Aufatmend halten wir gleich an der erstbesten Tankstelle. Das ging nochmal gut!
Warum Santa Maria unsere Lieblingsinsel der Azoren ist?
Falls die ganzen Highlights unseres Trips dich nicht überzeugen konnten, fassen wir gerne nochmal für dich zusammen: Santa Maria ist für uns einfach etwas Besonderes. Wir haben die Insel als letze auf unserer Rundreise über ingesamt fünf Azoreninseln besucht. Uns gefällt das trockene Ambiente, die Belassenheit und dass es noch so viel Unbekanntes zu entdecken gibt! Hinzu kommt die Winzigkeit der Insel! Das erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre. Wir verspüren große Begeisterung dafür eines Tages wiederzukommen und die Insel zu Fuß zu umrunden!
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6 KOMMENTARE
Ich plane eine Azorenreise für den Sommer. Finde leider keine Fährverbindungen von Ponta Delgada nach Santa Maria. Richtig doof, man kann ja keine Unterkunft buchen, wenn man nicht weiß, wann und ob man ankommt/abreist.
Habt ihr einen Rat?
Herzlichst Heike
Liebe Heike,
scheinbar fuhr die Fähre nach Santa Maria coronabedingt die letzten Jahre nicht. Auf der Buchungsseite von Atlanticoline wird Santa Maria momentan immer noch nicht als Option angezeigt. Genaue Informationen zum derzeitigen Stand erteilt dir bestimmt Atlanticoline. Alternativ zur Fähre kannst du natürlich immer auch das Flugzeug nehmen. Die etwas exklusivere Möglichkeit ist eine Bootstour (meist als Tagestour in einer Gruppe) nach Santa Maria. Mit etwas mehr Kleingeld wird daraus auch eine geführte Privatttour.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Liebe Grüße und eine schöne Reise
Felix
Wo habt ihr denn die Fähre gebucht? Ich finde online leider gar nichts dazu.
Liebe Lina,
die Fähre haben wir damals ziemlich sicher direkt auf der Seite von Atlanticoline gebucht (Yellow Line). Komischerweise ist die aktuell da aber nicht mehr gelistet. Ich kann auf den ersten Blick und im Rahmen einer ersten Recherche gerade leider nicht herausfinden, woran das liegt … Wenn es die Linie gar nicht mehr gibt, würde mich das sehr wundern.
Sobald ich da genauere Infos herausfinden kann, gebe ich dir umgehend Bescheid.
Liebe Grüße
Julia
Wie sieht die Situation auf der Insel aus
Wir haben Mitte Mai gebucht.
Hallo Peti,
da auch auf den Azoren bereits einige COVID-19 Fälle aufgetreten sind, kann man momentan leider nur sehr schwer abschätzen wie sich die Lage bis Mitte Mai entwickelt haben wird! Die Seite des Auswärtigen Amtes „Portugal: Reise- und Sicherheitshinweise“ gibt regelmäßig verlässliche Updates zu den aktuellen Einreisebestimmungen heraus!
Wir alle hoffen das Beste!
Liebe Grüße
Julia & Felix