Autofahren in Georgien

Auf dieser Seite haben wir alle unsere Erfahrungen zum Thema „Auto in Georgien“ für dich zusammengefasst. Egal, ob Du Tipps für einen Mietwagen suchst oder wissen willst, wie das mit dem Fahren in Georgien im Allgemeinen funktioniert, hier wirst Du bestimmt alle Antworten finden!

 

Wer in Georgien auch an die versteckten Plätze reisen möchte, muss das eine oder andere Schlagloch in Kauf nehmen!

1. Auto mieten – Finde deinen Mietwagen

Es ist absolut lohnenswert ein Auto zu mieten. Vor allem wenn man das ganze Land bereisen möchte. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man Georgien sehr gut erkunden, doch wer wenig Zeit hat und gerne auch die versteckten Ecken besuchen möchte, der sollte auf jeden Fall einen Mietwagen in Betracht ziehen.

Den Mietvertrag sollte man am besten schon von Deutschland aus reservieren/buchen. Eine gute Versicherung ist unbedingt zu empfehlen! Vor unserer Reise hatten wir im Internet die eine oder andere Horror-Geschichte gelesen. Von leuchtenden Anzeigen und Autos, die nach dem ersten Kilometer liegen geblieben sind. Einige haben berichtet, im Nachhinein für Schäden bezahlt haben zu müssen, die sie nicht verursacht haben. Ohne Werbung machen zu wollen, einfach nur als Tipp für dich: Mit der Firma „GTG Car Rentals“ waren wir sehr zufrieden. Wir haben einen Wagen aus dem Jahr 2017 bekommen, der keinerlei Mängel aufwies. Er hat uns die ganze Reise über treue Dienste geleistet und auch bei der Rückgabe hat alles problemlos funktioniert.

Man sollte bei der Abholung des Autos unbedingt darauf achten alle bestehenden Mängel zu dokumentieren. Wir kontrollieren immer ganz genau, was dann auf dem Vertrag vermerkt wird und machen zusätzlich noch eigene Fotos von allen Kratzern, den Reifen und dem Motorraum. So ist man auf der sicheren Seite und kann im Nachhinein nur schwer für etwas zur Kasse gebeten werden, das man nicht verursacht hat. Bei uns hat die Rückgabe im Übrigen problemlos ohne lange Kontrolle geklappt.

Welches Auto ist das richtige? Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Auf den Hauptrouten des Landes (auch bis Mestia und Stepanzminda) reicht dir ein normales Auto vollkommen aus. Sobald Du aber die traditionellen Straßen verlassen und den einen oder anderen Pass mitnehmen willst, kommst Du um einen Wagen mit Allradantrieb nicht mehr herum.

 

Wer es sich leisten kann, der mietet sich am besten gleich einen 4×4! Damit kommst Du fast überall hin!

2. Das solltest Du über das Fahren in Georgien wissen:

  • Es wird überholt, wann immer möglich. Plötzlich fahren die Einheimischen dreispurig, wo die Straße eigentlich zweispurig gedacht ist. Darauf sollte man vorbereitet sein, um rechtzeitig auszuweichen zu können. Im Grundsatz gehen diese kritischen Manöver eigentlich immer gut
  • Trotzdem war unser Eindruck, dass die Georgier im Durchschnitt relativ sicher und mit einer gesunden Portion Vorsicht fahren
  • Es kann immer sein, dass eine Kuh oder ein Schwein die Straße überquert oder ein unerwartetes Schlagloch auftaucht
  • Tempolimits: Im Ort: 50, außerhalb der Orte: 90, auf dem Highway: 120
  • Die Offline- Karten von GoogleMaps sind nicht immer allzu verlässlich. Zu 70% passt es, aber ab und an kommt es zu Aussetzern. Aus diesem Grund ist es sinnvoll MapsMe als Backup dabei haben
  • Unsere Meinung: Jeder, der ein sicherer Fahrer ist, kann die Verhältnisse gut meistern! Derjenige jedoch, der sich auch zuhause nicht für einen sicheren Fahrer hält, sollte die Finger vom Fahren in Georigen lassen! Bei uns zum Beispiel sitzt in solchen Ländern immer Felix am Steuer, da Julia mit ihrer starken Sehschwäche schon im normalen Straßenverkehr ab und an zu kämpfen hat
  • Weitsicht, Voraussicht, Mitdenken und Erfahrung ist es, was man braucht!
  • Auch wichtig: Nicht auf sein Recht bestehen sondern eher defensiv fahren. Nicht am Steuer träumen und immer konzentriert sein!!
  • Am besten fährst Du weder zu langsam noch zu schnell und schwimmst einfach mit dem Verkehr mit. So verhinderst Du auch das eine oder andere gefährliche Überholmanöver
  • Sein Auto gut einschätzen zu können ist entscheidend. Du solltest immer wissen, wie weit Du nach rechts oder links ausweichen kannst, bzw. welche Schlaglöcher zwischen den Reifen durchpassen
  • Achtung: Die georgischen Autos sind teilweise bei Nacht nicht beleuchtet. Eine beliebte Praxis ist es bei ausgefallenen Scheinwerfern mit Warnblinklicht weiterzufahren bis auch diese dann auch irgendwann ausfallen
  • Nicht vergessen: Immer mit vollgetanktem Auto in entlegenere Regionen fahren – Tankstellen gibt es in den Bergen und abseits der beliebten Touri-Orte weniger. Wer dennoch in die Situation eines Sprit-Notstands gerät, der sollte einfach mal im Dorf herumfragen. Irgendeiner in der Ortsgemeinschaft hat sicherlich einen Kanister zuhause
  • Außerdem: Immer vorher den Wetterbericht (Regen, Schnee) checken, wenn man sich auf den Straßen in den Bergregionen befindet

 

So gutes Wetter wirst Du in Georgiens Bergwelten leider nicht jeden Tag haben.

3. Die Straßenqualität in Georgien

  • Es gibt nur wenige gut ausgebaute Hauptstraßen, diese verlaufen ziemlich schnurgerade quer durchs Land. Man muss sehr viel Zeit  für die Fahrten von A nach B einplanen, da man nie so schnell voran kommt, wie man es sich wünschen würde!
  • Die Straßen, die ausgebaut sind, sind dafür überraschend gut
  • Es gibt einen Highway, der bisher zum Großteil nur in einer Richtung zu befahren ist. Der Highway ist eine sehr gute Straße, auf der man ausnahmsweise sehr schnell voran kommt und meist schnur-geradeaus führt. Aktuell ist der Highway von Batumi bis Tiflis mit großen Unterbrechungen befahrbar. Geplant ist eine beidseitige Befahrung von der Küste bis Tiflis und zurück. Die Straße befindet sich im Ausbau und sollte in baldiger Zukunft komplett befahrbar sein.
  • Die Hauptstraßen durch Orte oder auch Überland sind meist gut ausphaltiert, Nebenstraßen sind oft nur mittelmäßig asphaltiert und alles, was von den Nebenstraßen abgeht, kann man zum Großteil nur mit einem 4×4 befahren (mit Ausnahmen!)
  • Insgesamt gibt es viele rein 4×4-taugliche Strecken
  • Willst Du Passstraßen fahren, kannst Du die Seite „dangerousroads.org“ checken und Ortsansässige nach der aktuellen Lage fragen
  • Achtung: Die Autobahn kann plötzlich mit einem „Bump“ (Bodenschwellen) enden, auch wenn Du eben noch 80km/h fahren durftest. Solche Mannöver sind oft sehr knapp angekündigt
  • Die Straße nach Mestia ist bisher ganz gut ausgebaut (allerdings gibt es noch einige Baustellen)
  • Die Straße nach Uschhguli wird aktuell  ausgebaut, aber bisher sind die letzten 10 km rein 4×4-tauglich
  • Die Straße nach Stepanzminda ist genial ausgebaut, aber sehr voll, da das die einzige direkte Verbindung nach Russland ist und hier viele LKWs unterwegs sind. Hier wird besonders oft riskant überholt (auch um Kurven!)

 

Keine Sorge, solche Straßen musst Du nur fahren, falls du genauso abenteuerlich bist wie wir! Ansonsten gibt es auch genug asphaltierte Wege, die dich an dein Ziel bringen!

4. Parken in Georgien

Man kann fast überall problemlos und kostenlos parken. Nur im Zentrum von Tiflis muss man etwas aufpassen. Dort gibt es strengere Parkregeln. Aber schon in 500 Meter Entfernung vom Zentrum, findet man ganz entspannt kostenlose Parkplätze

 

Kühe auf der Straße? Das ist Alltag!

5. Tanken und Tankpreise

  • Preis: Verglichen mit Deutschland sparst Du pro Liter ca. 50%
  • Es gibt an allen Tankstellen Angestellte, die für einen tanken. Dafür erwarten sie ein kleines Trinkgeld
  • Achtung vor Trickbetrügern: Wir hatten da ein doofes Erlebnis! Während wir an der Tankstelle standen und ein Angestellter unseren Tank befüllt hat, kam ein zweiter Angestellter hinzu. Er verwickelte uns in ein Gespräch, so dass wir denjenigen der für uns tankte völlig vergessen hatten. Wir haben uns gerade noch rechtzeitig wieder zu ihm umgedreht, um zu sehen wie er wild auf der Tanksäule herumtippt. Anschließend verlangte er einen unfassbar hohen Preis von uns. Etwas stutzig zwar, aber dennoch arglos haben wir das Geld bezahlt und sind weitergefahren. Einige Kilometer später wurde uns klar, dass unser Tank unter keinen Umständen so leer gewesen sein kann, dass der Preis auch nur annähernd gerechtfertigt gewesen sein konnte. Als wir die Tankwarte nochmal zur Rede gestellt haben, haben sie natürlich alles geleugnet. Wie hätten wir den Betrug auch beweisen können. Unser Ratschlag für dich: Augen immer auf die Zapfsäule, während dein Auto vollgetankt wird!

 


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