Gut zu wissen
- Der Vulkan Vulcão dos Capelinhos liegt ganz im Westen der Insel Faial und ist auch der neuste Teil der Insel. Erst vor ca. 60 Jahren erhob sich der bis dahin unterwasser gelegene Vulkan während seines Ausbruches von 1957 bis 1958 über die Wasseroberfläche
- Am Anfang des Ausbruches bildete der Vulkan zunächst eine eigene Insel. Im Verlauf des Ausbruches wurde die bis dahin vorhandene Küstenlinie mit dem Vulkan verbunden, sodass er heute eine Halbinsel bildet. Da der Ausbruch erst so kurz zurück liegt, zählt der Ponta dos Capelinhos – so wird die durch den Vulkan geschaffene Halbinsel genannt – heute zu den touristisch wichtigsten Sehenswürdigkeiten Faials
- Den eigentlichen Vulkan darf man nicht betreten. Die neu entstandene Halbinsel steht unter Naturschutz
Sehenswertes
- Die Hauptsehenswürdigkeit ist selbstverständlich der Vulkan Vulcão dos Capelinhos selbst. Schon von der Zufahrtsstraße aus sieht man, wie sich er sich am Horizont bedrohlich dunkel erhebt. Je näher man kommt, desto wärmer scheint es zu werden. Die grünen Sträucher weichen und geben den Blick auf eine dunkle, schwarz verfärbte Landschaft frei. Der Ort besitzt eine ganz besondere Magie, die auf die junge Geschichte des Vulkans zurückzuführen ist
- Neben dem Vulkan sticht vor allem der alte Leuchtturm aus der Landschaft hervor der zuvor den westlichsten Punkt Faials markierte. Das Gebäude ist seit dem Vulkanausbruch außer Funktion und wurde währenddessen unter einer dicken Ascheschicht begraben. Heute kann man gegen eine Eintrittsgebühr von einem Euro die Wendeltreppe hinauf, um einen besseren Blick auf den Vulkan zu erhaschen. Das ist leider gar nicht so einfach ist, da Vulkan und Leuchtturm ähnlich hoch sind
- Als Alternative zum Leuchtturm kann man nordöstlich von ihm auf eine Anhöhe hinaufklettern, von der es früher viele Meter tief in die schäumende See ging. Heute würde man zwar immer noch tief fallen, aber das Meer ist der Lava und der Asche des Ausbruches gewichen. Von oben hat man ähnlich wie vom Leuchtturm eine bessere Sicht auf den Vulkan, aber wer auf eine ungestörte Sicht in die Caldeira hofft, dem macht auch hier der Vulkan einen Strich durch die Rechnung. Der Blick wird ausgerechnet von dessen höchster Flanke gestört
- Zwischen dem Vulkan und der ehemaligen Küste liegt eine Ebene voller Asche. Besonders faszinierend ist, dass man noch immer die Klippen der früheren Küstenlinie ausmachen kann, bloß dass es heute nicht mehr ins Meer hinab geht, sondern in die besagte Ebene
- Direkt neben dem Leuchtturm wurde das Museum Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos errichtet. Wer sich dem Vulkan nähert wird es höchstwahrscheinlich auf den ersten Blick übersehen. Und das ist auch Absicht. Um die faszinierende, neu geschaffene Landschaft nicht zu verändern, hat man sich entschlossen, das Museum unterirdisch zu errichten. Der Eintrittspreis für alle Teile des Museums inklusive dem Zugang zum Leuchtturm beträgt zehn Euro. Wen nicht alles interessiert, kann sich auch ein Ticket für einen Teilbereich kaufen
- Südlich des Leuchtturms liegt der kleine Hafen Porto do Comprido. Neben einem Naturschwimmbecken trifft man hier oft einheimische Angler an. Der kleine Abstecher ist wirklich eine Empfehlung wert, da der Blick entlang der Küste zum Vulkan einmalig ist. Rechterhand thront der verfallene Leuchtturm, links davon liegt der beeindruckende Vulkan
Anreise
Der Vulcão dos Capelinhos ist mit dem Auto leicht über die durchgängig asphaltierte Straße zu erreichen. Selbst von Horta aus, welches am anderen Ende Faials liegt, braucht man mit dem Auto gerade einmal eine halbe Stunde (22,5km). Vor Ort gibt es ausreichend viele Parkplätze. Die letzten Meter zum Vulkan, dem Leuchtturm und dem Interpretationszentrum muss man laufen.
UNSER FAZIT
Nirgendwo sonst auf den Azoren findet man frischere Spuren des Vulkanismus. Der beeindruckende Vulcão dos Capelinhos zeigt dem Besucher auf eine ganz eigene Art und Weise die Macht der Vulkane auf. Wer Faial besucht, sollte sich dieses Highlight auf keinen Fall entgehen lassen!